Im Jahr 1957 entstand der Spielmannszug Weil am Rhein in seiner heutigen Form durch einen Zusammenschluss der Spielmannszüge des Weiler Turnvereins und der Freiwilligen Feuerwehr. Nun feiern die Musiker ein närrisches Jubiläum: ihr „66-Jähriges“.
Im Jahr 1957 entstand der Spielmannszug Weil am Rhein in seiner heutigen Form durch einen Zusammenschluss der Spielmannszüge des Weiler Turnvereins und der Freiwilligen Feuerwehr. Nun feiern die Musiker ein närrisches Jubiläum: ihr „66-Jähriges“.
Von Jennifer Ningel
Weil am Rhein. Im Gespräch mit unserer Zeitung blicken Vorsitzender Michael Schiessel und Schriftführerin Brigitte Baur zurück auf die Anfänge und berichten auch von Problemen, vor denen sie nach Corona stehen.
Gründung und Geschichte
Zu Beginn des Zusammenschlusses stand die Neugründung des Spielmannszugs der Freiwilligen Feuerwehr am 31. Juli 1957. Bei der Ausbildung wurden sie dabei von Anfang an von Flötisten des Turnvereins unterstützt. Nachdem Fritz Joos, damaliger Vorsitzender des Turnvereins, und Fritz Hunzinger, damaliger Kommandant der Feuerwehr, zu Gesprächen zusammenkamen, taten sich die beiden Spielmannszüge zusammen und hatten unter der Leitung von Kurt Weiß ihren ersten öffentlichen Auftritt beim 100-jährigen bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Haltingen am 7. September 1958. Weiß war mehr als 30 Jahre lang Spielmannszugführer – bis Ende 1989 –, bevor Schiessel den Posten übernahm.
In seiner Anfangszeit schloss sich der Spielmannszug auch der Narrenzunft an, denn die Musiker wollten diese unter anderem bei Kinderumzügen und Märschen zum Fasnachtsfeuer unterstützen. Für seine Auftritte probte der Spielmannszug zu Beginn im Vereinsheim des Hundevereins im Schutzacker, bis er später für seine Proben ins Feuerwehrhaus in Alt-Weil zog. Bis heute finden sie dort statt, mittlerweile ist es längt zum Probelokal umgebaut.
Der heutige Buurefasnachtsumzug durch Alt-Weil geht auf den Spielmannszug zurück. So gab es im Jahr 1958 bereits einen kleinen Umzug mit Leiterwägeli, der von einem Mitglied mitorganisiert wurde. Kurt Weiß kam im Jahr 1959 dann auf die Idee, einen richtigen Buurefasnachtsumzug ins Leben zu rufen. Damals verlief die Strecke vom Alten Rathaus an der Hinterdorfstraße zur Schutzackerstraße, dann über die Hauptstraße zur Tüllingerstraße und zurück zum Alten Rathaus. Als immer mehr Cliquen dazukamen und die Versicherungsgebühren das Budget des Spielmannszugs überschritten, wurde die Organisation an die Narrenzunft abgegeben.
Aber nicht nur an Fasnacht ist der Spielmannszug aktiv. So hat er zum Beispiel silberne Medaillen bei den Bundeswertungsspielen der Feuerwehrmusiken in Münster 1970 und bei den Landeswertungsspielen 1979 in Kronau erspielt. Bei den Landeswertungsspielen in Heidelberg hat der Spielmannszug Gold gewonnen und sich für die Bundeswertungsspiele 2020 in Freiburg qualifiziert. Diese wurden aufgrund der Pandemie verschoben, was die Konsequenz hatte, dass die Musiker nicht antreten konnten, weil zu viele Mitglieder in dieser Zeit ausgetreten sind.
Proben immer montags
„Corona hat viel kaputt gemacht“, sagt Baur. Denn aufgrund der Pandemie konnten sie nicht proben. Momentan zählt der Spielmannszug nur noch 14 Aktive im Alter von zwölf bis 62 Jahren. Daher ist es dem Verein dieses Jahr nicht möglich, die Zunftabende zu eröffnen. „Es sind fünf Zunftabende, an denen alle da sein müssen. Das konnten wir nicht garantieren“, erklärt Schiessel. Dennoch werden die Musiker beim Buurefasnachtsumzug am 26. Februar dabei sein.
Für seine Auftritte probt der Spielmannszug jeden Montag von 17 bis 21 Uhr. Von 17 bis 19 Uhr findet dabei die Ausbildung statt und von 19 bis 21 Uhr probt der ganze Zug. Die Instrumente und Uniformen, drei an der Zahl, werden dabei für alle Mitglieder gestellt.
Drei Vereine aus Weil am Rhein feiern in diesem Jahr ein närrisches Jubiläum. Wir stellen sie im Rahmen einer dreiteiligen Serie in unserer Zeitung vor.