Weil am Rhein Der schwerste Baum

Weiler Zeitung
Schon am vergangenen Wochenende haben 60 Männer den Narrenbaum aus Malsburg-Marzell geholt, wo er am Käsacker mehr als 26 Meter in die Höhe gewachsen war. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Tradition: „Narrebaum setze“ am Samstag auf Lindenplatz

Weil am Rhein (mcf). Mit 840 Kilogramm wird der schwerste Narrenbaum in der seit 1982 gepflegten Tradition am Samstag in Alt-Weil gesetzt. Die 26,1 Meter lange Tanne haben 60 Männer um Narrenbaumbammert Tobias Nordmann am vergangenen Samstag mit purer Muskelkraft aus dem Wald getragen.

Dass so viele Aktive mitwirkten, war einem närrischen Jubiläum geschuldet. Die Zinke-Waggis feiern in diesem Jahr ihr 55-jähriges Bestehen und spendeten das gute Stück. Viele wollten es sich nicht nehmen lassen, den Baum zu holen.

Dieser stammt im Gegensatz zu den drei Jahrzehnten zuvor nicht mehr aus Kandern, sondern erstmals aus Malsburg-Marzell. Grund ist, dass am bisherigen Ort der Borkenkäfer das Holz heimgesucht hat. Über Kontakte, die in Kandern in der Beiz geknüpft worden waren, ging es nun zur Fläche von Matthias Werlin am Käsacker. „Wir sind restlos begeistert“, freut sich Bammert Nordmann. „Das ist eine Partnerschaft für die Zukunft.“

Nachdem der rund 26 Meter lange Baum von den 60 Männern aus dem Waldstück herausgetragen wurde, ging es mit einem Laster und unter Begleitung des Technischen Hilfswerks nach Alt-Weil, wo der Baum neben der dortigen Kirche am Lindenplatz nun für Samstag bereitliegt, wenn das „Narrebaum setze“ mit dem Glockenschlag um 15 Uhr startet.

1500 Besucher erwartet

Rund 1500 Besucher werden erwartet, die das Geschehnis gebannt und gut gelaunt verfolgen. „Die exakte Zahl ist aber schwer zu schätzen“, erklärt Uwe Wissler, Vorsitzender der IG Weiler Straßenfasnacht. Die Witterung entscheide zudem mit über den Besucherzuspruch, wobei die Prognosen hier noch vielversprechend sind.

Mit „Vorfreude und Nervosität“ sieht Wissler dem Spektakel entgegen. „Wir freuen uns, dass der Baum gesetzt wird und das Wahrzeichen der Fasnacht steht. Wir hoffen, dass alle weiteren Veranstaltungen dann unter einem guten Stern stehen.“ Als Koordinator der vielen Veranstaltungen sei er selbst dabei immer angespannt. „Man sieht diese mit einem anderen Auge“, blicke er daher nicht immer nur fröhlich strahlend, sondern auch mit ernster Miene um sich, wofür Wissler auch schon den einen und anderen Kommentar bekommen hat.

Für Narrenbaumbammert Nordmann steht die Sicherheit ebenfalls an erster Stelle. Angesichts der jüngsten kräftigen Böen weiß er um die Notwendigkeit, den 26-Meter-Baum passend zu setzen, was die Rhy Waggis zusammen mit den Räbbuure auf dem Lindenplatz übernehmen. Daher gibt es eine Stahlsicherung bis zum Dolder, also der Spitze. Mit vier Stahlseilen erfolgt die Absicherung. Sollte der Baum brechen, halten diese das Stück direkt am Stamm und es kann nicht auf den Boden fallen. Diese Praxis, vier Stahlseile bis zur Dolderspitze einzuziehen, habe sich in den vergangenen drei Jahrzehnten bewährt.

Bei der Unterhaltung bewährt hat sich das Programm. So sorgen die Zinke-Waggis nicht nur für die Baumspende, sondern auch für die Musik, zu der die Aktiven mit dem Baum auf den Platz marschieren. Ehrungen, Präsentübergaben und auch Danksagungen dürfen dann nicht fehlen. Einmal habe man wegen des Wetters leider schnell den Baum aufgestellt, bevor es zu gefährlich wurde, erinnert sich Wissler. Damit rechnet er in diesem Jahr nicht.

Steht der Baum erst einmal, wird bis 18/19 Uhr gewirtet. Der gemütliche Teil findet bis etwa 2 Uhr dann noch in Form einer „After-Baum-Party“ im Waggisschopf eine Fortsetzung.

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