Die bewusste Entscheidung für die Karriere und verantwortungsvolle Position habe es mit sich gebracht, dass im Familien- und Privatleben Abstriche gemacht werden mussten. Auch sei er seiner Frau sehr dankbar, da dies alles nur möglich wurde, da sie ihm den Rücken freigehalten habe. „Wenn meine Frau gefragt wurde, was sie so macht, antwortete sie: Ich bin verheiratet, habe vier Kinder und einen Hund, und bin alleinerziehend“, erzählte Bischofberger.
Als Chefarzt ist er für gut 2400 Geburten jährlich verantwortlich. Routine stelle sich aber niemals ein. Der Moment bleibe stets besonders, und er sei den Frauen auch dankbar für die Erfahrung. „Das Kind der Mutter zu geben und in abgrundtiefe Glückseligkeit zu blicken, ist immer wieder ein neues Erlebnis“, meinte er.
Durch eingehende Erfahrungen, eigene Beobachtungen und der Beschäftigung mit Untersuchungen zum Thema, reifte in ihm außerdem die Erkenntnis, dass das Geburtserlebnis einen wesentlichen Anteil daran habe, wie der Mensch im folgenden Leben mit existenziellen Krisen, Ängsten, Trauer und Prüfungssituationen umgehe. „Das alles sind Dinge, die mit dem Geburtserlebnis zu tun haben, positiv wie negativ.“