Farblich schmücken warme Rot- bis kalte Blautöne den Garten. Nur ein paar Akzente werden gelb sein. „Die spannendste Zeit wird von Juli bis Dezember sein. Aber es lohnt sich, das ganze Jahr vorbeizugehen, da es sich stetig verändern wird“, kündigt Jaugstetter an. Um das Vitra-Haus werden in der selben Matrix-Struktur die 14 Pflanzenarten eingepflanzt. „Sie werden das ganze Jahr das Haus mit ihrer Bepflanzung prägen“, meint die Bauleiterin.
Bei Oudolfs Arbeiten werde immer der Boden verwendet, der bereits vorherrscht. „Aber wir haben Substrate verwendet, weil dies ermöglicht, dass die Komposition frei von Unkraut bleibt und somit pflegeleichter ist“, erklärt sie außerdem. Das Terrain wurde aber modelliert, so dass das Quadratfläche diverse sanfte Anstiege besitzt.
Dabei bleiben zwei der Kirschbäume bestehen, die in die Kreation integriert wurden. Eine Hecke, die den Garten vom Vitra-Dom abgrenzt, wurde nach Süden neu angepflanzt. „Wir schaffen hier eine Kulisse für artenreiche Pflanzen“, erklärt Jaugstetter.
Bis zu 800 Pflanzen am Tag
Für die Bewässerung wird der eigene Brunnen verwendet. Dabei wird das Wasser herausgepumpt und über Stäbe die einzelnen Bereiche bewässern. Sichtbar wird die Wasserleitung im Zentrum des Gartens in Form einer Tränke. „Durch die Bewässerungsanlage ist Oudorf freier in seinem Arrangement gewesen und konnte die Pflanzen virtuos aufstellen, schließlich soll der Garten zum Verweilen einladen. Der Besucher soll sich verlieren und damit sich selber in der Pflanzenwelt erfassen“, erklärt Jaugstetter.
Mit der Firma „Eise Garten- und Landschaftsbau“ aus Weil am Rhein, die mit der Umsetzung beauftragt ist, ist Jaugstetter sehr zufrieden – und auch Mitarbeiterin Carola Ziereisen macht die Arbeit auf dem Vitra Campus Freude: „Wir haben eine Einführung in das Konzept bekomme und dürfen nach den Plänen selbstständig arbeiten.“ Insgesamt arbeiten fünf bis sechs Mitarbeiter an dem neuen Garten für den Vitra Campus. Pro Tag haben die Arbeiter 700 bis 800 Pflanzen eingesetzt.