Die Aufgaben als Team angehen

Nach längerer Vakanz konnte die Konrektorenstelle an der Haltinger Hans-Thoma-Schule (HTS) wieder besetzt werden. Claudia Falb hat diese vergangene Woche angetreten, wie beim Pressegespräch am Mittwoch informiert wurde. Stefanie Kapfer, Rektorin der Grundschule Egringen, ist schon seit Februar vertretende Schulleiterin der HTS. Bis zu den Ferien hatte sie sich die Arbeit mit Björn Tscharntke geteilt, der aber in seine Heimat zurückgekehrt ist (wir berichteten).

Fundament schaffen

Neu mit im Boot ist nun Stephan Hölscher, der die Weiler Leopoldschule leitet. Kapfer ist im neuen Schuljahr in Haltingen mit 15 Schulleiterstunden (bisher zehn) im Einsatz, Hölscher mit zehn. „Das sind fast die kompletten Schulleiterstunden, die hier vergeben werden können“, sagte Kapfer. Die beiden geben auch Stunden an Kollegen ab – auch an die Konrektorin. „Aber Bestimmtes darf nur die Schulleitung entscheiden oder unterschreiben.“ Falb ist künftig jeden Tag in der Schule. „Sie wird die meiste Informationsfülle haben. Wir werden als gutes Team zusammenarbeiten und sind auf einem supertollen Weg“, ist die vertretende Schulleiterin überzeugt. Und auch Falb freut sich: „Das wird etwas Gutes“, meinte sie. Sie wolle mitentwickeln und mitgestalten. Kapfer kenne sie schon viele Jahre.

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Den aktuellen Zustand ohne eigene Schulleitung will der Elternbeirat der Hans-Thoma-Schule nicht länger hinnehmen.

Angesichts der vorherigen Situation sei es „wahnsinnig wichtig“, Strukturen für ein vernünftiges Fundament zu schaffen, ergänzte Hölscher. Schulleiterin Gabriele Sautter ist seit Oktober 2022 außer Gefecht. Im Mai hatten Eltern und Schüler an einem Protestzug durch den Ort teilgenommen und die Neubesetzung der Rektorenstelle gefordert. Er habe jetzt ein gutes Gefühl, befand der vertretende Schulleiter. Dass die neue Konrektorin täglich vor Ort und ansprechbar sein wird, sei ein wichtiger Aspekt, meinte Monika Höhner vom Staatlichen Schulamt Lörrach. Sie könne Aufgaben zeitnah wahrnehmen und bearbeiten.

Eltern informieren

In der Elterninformation zum Schuljahresbeginn wird das Team dieses Jahr auch die personellen Veränderungen thematisieren. Außerdem finden Elternabende und Elternbeiratssitzungen statt, wo dies ebenfalls zur Sprache kommen wird. „Die Vorsitzenden des Elternbeirats wurden schon von uns informiert“, berichtete Höhner. Die Rückmeldung sei „dankbar und froh“ ausgefallen, sagte Kapfer – aber verbunden mit der Hoffnung, dass sich auch alles weitere richten werde.

Es handele sich immer noch um eine Übergangslösung, stellte Hölscher klar: „Wir haben ja noch unsere Stammschulen.“ Auch er äußerte die Hoffnung, auf Dauer wieder einen Rektor an der HTS installieren zu können und gab sich zuversichtlich. Da es sich um ein schwebendes Verfahren handele, konnte Höhner dazu nichts sagen. Hölscher sieht das Team jedenfalls gerüstet, „der nächsten Zeit gegenüber zu treten und Aufgaben wahrzunehmen“.

Gute Lehrerversorgung

Die Lehrerversorgung an der HTS sei wirklich gut, freute sich Höhner. „Da schauen wir auch drauf. Wir wollen die bestmöglichen Bedingungen schaffen, damit Ruhe einkehren kann nach der turbulenten Zeit.“ Bei den rund 30 Lehrern, die das Kollegium nun umfasst, handele es sich mit einer Ausnahme um Stammpersonal, ergänzte Kapfer. „Sie sind hier und bleiben hier.“ Das bedeute nicht so viele Lehrerwechsel, präzisierte Höhner. „Jede Klasse hat ihren eigenen Klassenlehrer.“ Im vergangenen Jahr waren es rund 33 Lehrer, davon etwa 13 von anderen Schulen abgeordnet. „Und so eine Abordnung endet nach einem Jahr“, erklärte Hölscher. Das Kollegium sei an der Belastungsgrenze gewesen, stellte Kapfer klar. „Aber sie haben super gut durchgehalten.“

Thema Schulentwicklung

Künftig soll auch die Schulentwicklung wieder verstärkt angegangen werden, blickte die vertretende Schulleiterin voraus. Sie nannte fürs Erste etwa die Überarbeitung des Leitbilds oder eine verlässliche Schul- und Hausordnung.

Details

Verschiedene Stationen
Claudia Falb, die neue Konrektorin der Haltinger Hans-Thoma-Schule, ist laut eigenen Angaben seit 2011 als Lehrerin tätig und hat selbst drei Kinder. Viele Jahre war sie an der Grundschule Egringen beschäftigt, kurz an der Grundschule Tumringen und vergangenes Jahr an der Rheinschule in Friedlingen. „Das war ein spannendes, intensives Jahr“, sagt sie rückblickend. Seit acht Jahren ist sie außerdem Beratungslehrerin. „Das empfinde ich als sehr wertvoll und gewinnbringend. Ich durfte viele Erfahrungen sammeln“, sagt die 44-Jährige. Dabei war sie für unterschiedliche und teils immer wieder neue Schulen zuständig. Noch ein Jahr lang wird Falb als Beratungslehrerin für die Rheinschule im Einsatz sein. Auch an der Hans-Thoma-Schule hatte sie schon mal einen Beratungsfall. Ansonsten ist die Schule aber ein neuer Wirkungsort für sie. Stefanie Kapfer hatte sie für die Konrektorenstelle angefragt.

Förderstunden und Lesepaten
An der Hans-Thoma-Schule wird es im neuen Schuljahr 15 Klassen geben – sieben in der Alten Schule, acht im neuen Schulhaus am Bromenackerweg. Die Schülerzahl lag am Mittwoch bei 354. „Es werden täglich mehr“, sagt die vertretende Schulleiterin Stefanie Kapfer. Der Pflicht-Unterricht sei zu 100 Prozent abgedeckt. „Wir konnten auch fast für jede Klasse extra Förderstunden anlegen“, freut sie sich. Kooperationen gebe es aktuell keine mehr. Jene mit dem TV Weil sei beendet worden, weil der Verantwortliche aufgehört habe, ebenso bei der Schulgarten-AG. „Aber was wir haben, sind Lesepaten. Jede Klasse hat einen eigenen“, sagt sie. Und ihr Kollege Stephan Hölscher ist überzeugt: „Es wird sich wieder das eine oder andere auftun.“