Weil am Rhein Die Form ist auch eine Geschmacksfrage

Weiler Zeitung
Noch läuft die Erschließung. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Neubaugebiet: Flachdächer an Hohe Straße / Mehr Wohnraum als bei Satteldächern

Weil am Rhein (mcf). Thomas Harms findet wenig Gefallen daran, wenn künftig nur Flachdächer das Neubaugebiet „Hohe Straße“ prägen. „Das sieht so aus wie Klein-DDR. So hat man Plattenbau gemacht.“ Doch auch bautechnisch zeigte sich der FDP-Stadtrat im Gemeinderat alles andere als begeistert von der möglichen Abkehr von den Satteldächern. „Der Dachdecker wird seine helle Freude haben“, rechnet er schon zehn Jahre nach der Errichtung mit Schäden.

In der Geschmacksfrage liegt Harms zwar bei der Dachform etwa auf der Wellenlänge von Oberbürgermeister Wolfgang Dietz, doch bautechnisch sieht dieser weniger Probleme. Eine Begrünung und eine nicht geneigte Fotovoltaikanlage seien hier möglich. Hinzu komme, dass bei den Flachdächern mehr Wohnraum bei gleicher Wandhöhe geschaffen werden kann. „Dass das aussieht wie Legoland, kann passieren, aber das kann es auch mit Giebeldächern.“

„Es muss nicht nur Flachdach sein, doch eine Sackgasse muss gleich aussehen“, zeichnete Stadtbauamtsleiter Christian Renner bei der Diskussion über die Änderung des Bebauungsplans „Hohe Straße“ und der damit verbundenen neuen Möglichkeit, auch Flachdächer zuzulassen, eine Möglichkeit für das Neubaugebiet auf.

Sollte hier mehr Wohnraum entstehen, müsse auch entsprechend Parkraum zur Verfügung gestellt werden, erklärte Renner auf Nachfrage von Eva-Maria Botzenhardt (CDU). Eine extensive Dachbegrünung, wie gewünscht, müsse man zudem festsetzen und damit vorgeben.

Johannes Foege (SPD) sorgte sich speziell darum, dass Häuslebauer, die schon früh geplant haben, durch die nachträglich ermöglichten Flachdächer benachteiligt werden, bei Umplanungen gegebenenfalls sogar Mehrkosten auf sie zukommen. „Wir haben vor, mit den Leuten in Kontakt zu treten“, erklärte Erster Bürgermeister Christoph Huber. Vier Anträge seien schon genehmigt. Hier gebe es eine Art Bestandsschutz. Stichstraßen werden nun aber genau angeschaut, ob man diese Bereiche so lässt. Im südlichen Randbereich zur Vitra soll aber Flachdach vorherrschen. Für die Spange in Richtung Tüllinger gelte gleiches, ebenso wie für die Punkthäuser auf der Rückseite des Hieber-Marktes.

Die Sorge von Jürgen Valley (SPD), dass es durch die Bebauungsplanänderung zu Verzögerungen beim Bauen kommt, versuchte Huber zu zerstreuen. Noch bis Ende dieses Jahres laufe die Erschließung des Gebietes. Erst dann stünde die bauliche Umsetzung an. Jetzt sei daher der Zeitpunkt, noch zu ändern. Und nach der erfolgten Zustimmung des Gemeinderats soll nun Gas gegeben werden.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading