Weil am Rhein Die Hoffnungen haben sich zerschlagen

Monika Merstetter
Stadtführerin Monika Merstetter Foto: zVg

Gastbeitrag: Stadtführerin Monika Merstetter beschreibt ein „frustrierendes Jahr“ / Es wird an 2021er-Programm gefeilt

Weil am Rhein - Für die Weiler Stadtführer war das Corona-Jahr ebenfalls ein besonderes. Stadtführerin Monika Merstetter schildert es in diesem Gastbeitrag aus der Innenperspektive.

Heute möchte ich gerne schildern, wie es mir als Stadtführerin geht, die in diesem Jahr keine Führung ausrichten konnte und wie die Situation insgesamt für unsere Gruppe ist.

Die Beweggründe

Seit Beginn an gehöre ich zur Gruppe der Stadtführer und Stadtführerinnen. Obwohl ich eigentlich keine Ambitionen hatte, Weiler Stadtführerin zu werden, war ich von der Idee Tonio Paßlicks, „Stadtführer für die Landesgartenschau“ auszubilden, so begeistert, dass ich mich in den mehr als 20 Jahren immer tiefer in die Geschichte der Stadt eingearbeitet habe und bis heute nicht zu bremsen bin, wenn es darum geht, neue Themen aufzubereiten.

Dabei spielen für mich nicht nur die vergangenen Jahrhunderte eine Rolle, sondern mein Interesse erstreckt sich auch auf die aktuelle Situation. Wie zeigt sich die Stadt heute und wo will sie hin. Unter vielen Themen liegen mir besonders am Herzen „Alt-Weil auf Alemannisch“, „Gustave Fecht – Johann Peter Hebels Freundin“, „Historische Gaststätten in Alt-Weil“, „Die neue Mitte von der Römerstraße bis zur Hangkante“, „Der Dreiländergarten“ sowie „Kunst und Kultur in Ötlingen“.

Corona und die Folgen

Für mich war es sehr betrüblich, dass nicht nur meine bei der VHS angebotene Führung „Bagger, Schaufel – alles für die neue Mitte“ aufgrund der hohen hygienischen Auflagen abgesagt wurde. Ebenso haben mehrere Gruppen, die mich privat zu besonderen Ereignissen wie Klassentreffen und Geburtstagsfeiern gebucht hatten, von sich aus abgesagt. Genauso ging es meinen Kolleginnen und Kollegen. Für 2020 hatten wir ein buntes Programm zusammengestellt, das wir über die VHS anbieten. Just, als wir am 15. März damit starten wollten, kam der Lockdown.

Als dann feststand, dass wir das komplette Programm einstampfen mussten, gab es lediglich die Hoffnung, dass die Premiere von Dieter Zöbelins Dokumentarfilm „Weil am Rhein – Im Wandel der Zeit“ gezeigt werden konnte, da dafür ein strenges Hygienekonzept im Haus der Volksbildung erstellt wurde. Doch nun hat sich auch dies aufgrund der Corona-Verordnung zerschlagen. Das ist umso bedauerlicher, da das eine Veranstaltung gewesen wäre, an der auch gehbehinderte Teilnehmer hätten dabei sein können. Zudem ist es eine sehenswerte Dokumentation, wie sich das Gesicht der Stadt in den vergangenen 20 Jahren massiv veränderte, die viele Einheimische interessiert.

Die Unterstützung

Unser Dank, dass wir dieses Programm bei der VHS in dieser Form anbieten können, gilt Tom Leischner, der uns immer und besonders während dieses schwierigen Jahres sehr gut unterstützte. Den größten Anteil, dass unsere aus 14 Personen bestehende Gruppe eng miteinander verbunden ist, trägt unsere Vorsitzende Sabine Theil, die die Sitzungen organisiert und uns immer wieder mit interessanten Berichten und Links auf einschlägige Internetseiten versorgt. Sie weiß genau, welches Mitglied an welchen Themen recherchiert.

Bei ihren vielfältigen Arbeiten hat sie stets alle Antennen auf Empfang gestellt und so erhalten wir immer passende Beiträge, was unsere Arbeit sehr erleichtert und zusätzlich motiviert. Ganz besonders bedauerlich war, dass auch das Abschlusstreffen im November ausfallen musste. Dabei werden immer in geselliger Runde die verschiedensten Anekdoten, die sich im Laufe des Jahres ergeben haben, ausgetauscht.

Blick voraus

Nun wünsche ich mir, dass durch unsere Selbstdisziplin wir alle gut durch den Winter kommen, dann steht einer Stadtführung ab dem Frühjahr sicher nichts mehr im Weg. Denn Energie haben wir trotz des frustrierenden Jahres gleichbleibend. Im Hintergrund wurde bereits heftig am neuen Programm für 2021 gefeilt. Und wir hoffen, dass unser Flyer, der gerade entsteht, unsere Mitbürger in der Stadt anregt, an einem Stadtspaziergang mit Hintergrundinformationen dabei zu sein.

Aufgrund unserer Erfahrungen wissen wir, dass eine erlebte Stadtführung, bei der in der Regel alle Sinne auf verschiedenste Weise angeregt werden, einen wesentlich höheren Erlebniswert hat als eine virtuelle Führung. Diese Bestätigung erhalten wir immer wieder von unseren Teilnehmern.

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