In Wehr konnten Bürger Kurzkonzerte bei einer besonderen Tournee zweier Musiker durch die Stadt ordern. In Weil am Rhein werden Musikgruppen in gastronomische Betriebe mit Außenanlagen vermittelt. In Rheinfelden gab es Comedy im Autokino. Große Herausforderungen warten noch, heißt es im Nachgang. Wie soll die Planung für eine Herbstsaison in Bürgerhäusern bei bestehenden Abos weitergehen, wenn die Rahmenbedingungen völlig offen sind?
Meist wird auf langfristige Programmhefte verzichtet, obwohl die Planungen wie immer längerfristig vorbereitet werden müssen. Vorbehaltsklauseln in Verträgen sollen zunächst einmal kurzfristige Absagen absichern. Klar ist laut Mitteilung allen Beteiligten, dass die Kulturschaffenden durch Angebote wie Ausstellungen, Lesungen oder Konzerte unterstützt werden müssen. Paula Borer vom Kulturbüro Riehen berichtete von ihren gelockerten Vorschriften, die in der Schweiz Veranstaltungen bis zu 100 Besuchern ohne Abstandsregeln ermöglichen.
Insofern war der Nachmittag im Weiler Rathaus ein sehr ergiebiges Forum für vielfältige unterschiedliche Erfahrungen und Konzepte, heißt es in der Pressemitteilung. Das Zusammentreffen bestärkte die Teilnehmer demnach darin, auch auf die Herausforderungen einer Pandemie passende Antworten zu finden. Und sie wurden noch einmal ermuntert, die gesellschaftliche Verantwortung für die Aufrechterhaltung eines Kulturbetriebs wahrzunehmen und dafür in ihren Kommunen zu werben.
Ein Generationenwechsel
Das Jahrestreffen beleuchtete auch den Generationenwechsel in einigen Städten. Vor einem Jahr folgten auf Hardy Schölch in Waldshut-Tiengen seine Nachfolgerin Kerstin Simon, in Wehr beerbte Frank Johannes Wölfl seinen Vorgänger Reinhard Valenta, der über 30 Jahre lang in Wehr gewirkt hatte. In Rheinfelden ist seit zwei Wochen Henrike Fuder alleinige Kulturamtsleiterin, nachdem sich Claudius Beck nach 14 Jahren in die Rente verabschiedet hatte. In Sulzburg wird Jost Großpietsch am Jahresende verabschiedet und Gastgeber Tonio Paßlick kündigte an, dass er Ende Januar ebenfalls nach 34 Jahren in den „Unruhestand“ gehen und seinen Nachfolger Peter Spörrer vier Monate lang einarbeiten wird.
Nach einer Begrüßung durch OB Wolfgang Dietz stellten Denise Wagner und Kulturamtsleiterin Barbara Vallois aus Neuenburg das Konzept der 29. Landesgartenschau in Neuenburg vor und beleuchteten dabei vor allem die kulturellen und künstlerischen Ideen.