Ebenfalls gemeinsam geplant wurde eine Trockenmauer in Efringen-Kirchen, die auch Nischen für den Wiedehopf enthält.
Ein Paradebeispiel ist der binationale Landschaftspark Wiese, der sich auf deutscher und Schweizer Gemarkung befindet. „In beiden Ländern kommen die gleichen Arten vor“, erklärt Tudoux. Mit Sträuchern, Totholz oder Steinhaufen wird versucht, ihren Lebensraum besonders attraktiv zu gestalten.
In der Region auf deutscher Seite nur selten vor kommt laut Tudoux der Kammmolch. Für ihn wurden im Weiler Krebsbachtal Tümpel angelegt – auch hier in guter Absprache mit den Projektpartnern, die ihre Erfahrungen eingebracht haben. Denn in der Schweiz und Frankreich sei der Molch häufiger zu finden.
Umweltsensibilisierung mit Exkursionen
Die Vielfalt sichtbar machen will man mit einem Programm von Exkursionen – zum einen vom Truz und seinen Partnern angeboten, aber auch von Nicht-Partnern. „Jeder macht sonst sein Programm, aber wir dachten uns, gemeinsam wäre doch interessant“, beschreibt Tudoux die Hintergründe. Fast alle Exkursionen werden zweisprachig angeboten, die einzelnen Institutionen werben dann gegenseitig dafür.
Vier Module umfasst eine Naturführertagung, von denen das letzte laut Tudoux „hoffentlich im Oktober“ stattfinden kann. Im Laufe der Tagung erfahren die Teilnehmer nicht nur, welche Regeln als Naturführer in welchem Land gelten, sondern entdecken auch die Naturräume und lernen etwas zur Didaktik, zum Beispiel wie sie lebendigere Führungen gestalten oder digitale Medien sinnvoll einsetzen können. Das erste Modul fand in Efringen-Kirchen statt, das zweite in Hüningen, das dritte in Basel und das vierte ist in Weil am Rhein geplant.
„Die Idee dahinter ist auch, dass ein Netzwerk gebildet wird und die Teilnehmer in Kontakt bleiben“, erklärt Tudoux. Manche Naturführer bieten bereits Exkursionen im Programm des Truz an. „Darauf weisen wir auf unserer Homepage hin, die Auflistung ist aber noch nicht vollständig.“
Besucherlenkung mit Lehrpfaden
Das Truz hat zudem etwa bei Lehrpfaden in der Petite Camargue mitgewirkt – wie dem Themenweg „Vom Kleinen Rhein zum Altrhein“ auf der Rheininsel beim Märkter Stauwehr, der im Juni 2019 offiziell eröffnet worden ist. Den dreieinhalb Kilometer langen Weg säumen neun Schautafeln, auf denen sich Interessierte informieren können. „Die Hinweisschilder sind zweisprachig oder mit QR-Codes versehen, um Informationen abrufen zu können.“ Um einen Wiedererkennungswert zu schaffen, wurden die gleichen Zeichnungen wie auf den Schildern im Landschaftspark Wiese oder im Krebsbachtal verwendet. „Diese drei sind auch die Kernzonen in unserem Gebiet“, erklärt Tudoux.
Geplant ist noch eine Velostrecke durch die drei Länder zum Thema „Lachs und Biber“. Mit Hilfe einer App können die Radfahrer dann auf die Strecke mit ihren verschiedenen Stationen zugreifen. Diese soll von Birsfelden entlang des Rheins, der Wiese und des Hüninger Kanals bis nach Kembs führen.
Der Franzose Jérémie Tudoux arbeitet seit 2013 im Trinationalen Umweltzentrum. Er ist Mitarbeiter im Naturschutzdienst und zuständig für die Projektkoordination des Interreg-Projekts „NaturErlebnis grenzenlos“. Er bietet auch verschiedene zweisprachige Exkursionen an.