Weil am Rhein Die Not sehen

Weiler Zeitung

Hilfe: Verein der Wohnsitzlosen: Die Wärmestube bleibt eine unentbehrliche Anlaufstelle / Ohne Spender kein Betrieb

Die Wärmestube ist nach wie vor eine unverzichtbare Anlaufstelle für Obdachlose und Bedürfte: Das wurde am Donnerstag bei der Generalversammlung des Vereins „Hilfe für Wohnsitzlose in Weil am Rhein“ deutlich. Ohne Unterstützung wäre der Wärmestuben-Betrieb nicht möglich, hieß es.

Von Alisa Eßlinger

Weil am Rhein . Immer wieder wurde bei der Generalversammlung des Vereins für Wohnsitzlose in Weil am Rhein hervorgehoben, dass nur durch die Unterstützung von ehrenamtlichen Mitarbeitern die Aufrechterhaltung der Wärmestube gewährleistet werden kann. Denn: Seit dem 30. November ist die Wärmestube während der Wintermonate auch samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. „Allein, dass wir Öffnungszeiten von Montag bis Samstag anbieten können, ist toll. Das verdanken wir den zirka zehn Helfern aus dem Besucherkreis der Wärmestube und den zwei ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen“, sagte Stefan Heinz, Leiter der AGJ Wohnungslosenhilfe.

Vielzahl an Angeboten

Die Kontaktzahlen bewegen sich seit 2013 zwischen 480 und 600 Besuchern. Im Jahr 2019 (Januar bis November) besuchten knapp 50 Personen pro Monat die Wärmestube. „Die Nachfrage zeigt, dass die Wärmestube unverzichtbar für Obdachlose und bedürftige Personen ist“, berichtete Heinz.

Unter anderem bietet die Wärmestube Hilfesuchenden ein breites Spektrum an Unterstützung an. So erhalten sie eine ambulante Fachberatung, die dieses Jahr an die 100 Personen betreute. Außerdem vermittelte sie 16 obdachlose Menschen (darunter drei Frauen) an die Notschlafstelle ins Erich-Reisch-Haus in Lörrach.

Heinz: „Auch das Angebot der Fachstelle Wohnungssicherung hat sich dieses Jahr wieder bewährt.“ 64 Haushalte wurden erreicht, die durch finanzielle Engpässe von einem Wohnungsverlust bedroht sind, so der Leiter der AGJ Wohnungslosenhilfe. Neben der medizinischen Ambulanz durch die Praxis Gassenmaier, deren Mitarbeiter ärztliche Untersuchungen vornehmen und beraten, bietet die AGJ vier Apartments für betreutes Wohnen an.

Der Leiter der Wärmestube, Oliver Killmann, berichtete: „Durch die vielen Spenden aus der Bevölkerung war die Kleiderkammer wieder gut gefüllt.“ Auch durch die Unterstützung des Vereins für Wohnsitzlose konnte durch ihren Zustupf ein vergünstigtes Mittagessen gewährleistet werden.

Auch vor Ort wird geholfen

„Täglich essen an die 25 Menschen in der Wärmestube, darunter sind sowohl Wohnungslose als auch Besucher“, erzählte Killmann. Besonders bedanke er sich bei den Spendern, die ein Weihnachtsessen anbieten werden: Am Heiligabend koche die Familie Baspinar vom „Badischen Hof“ für die Bedürftigen und am ersten Feiertag Gabi Modler.

Im Rahmen der sozialen Teilhabe seien mehrere Veranstaltungen im Jahr angeboten worden: gemeinsames Grillen, Waffelstand am Fest „Miteinander“ und eine Grenzüberschreitende Veranstaltung zum UN-Welttag zur Überwindung von Armut sowie ein Konzert von dem Trio „Goldwrap“ und von der Band „Jack Sixpack and the Bang Gang“, die heute ihren Auftritt hat.

„Es ist schön zu sehen, dass auch Vorort die Not gesehen wird und geholfen wird“, hob Kassierin Barbara Huber hervor. Denn, durch die Spendeneinnahmen konnte der gesamte Betrieb abgedeckt werden, so Huber. Insgesamt wurden 26 000 Euro für den Betrieb der Wärmestube eingesetzt, darunter eine Spülmaschine, ein Kühlschrank, Zelte und Rucksäcke sowie der Essenszuschuss von fast 5300 Euro, der zirka 2000 Euro höher war als im Vorjahr.

Für das kommende Jahr sind größere Investitionen in die Außenanlage sowie in die Fassade der Wärmestube geplant, berichtete die Vorsitzende des Vereins für Wohnsitzlose, Christel Stauß.

Bei der Generalversammlung standen Neuwahlen an. Gewählt wurden: Christel Stauß erneut als Vorsitzende und Kathrin Schuster als zweite Vorsitzende. Kassiererin bleibt Barbara Huber und Schriftführer Oliver Killmann. Michael Hoffmann wurde als Kassenprüfer erneut gewählt und teilt sich das Amt mit Jürgen Wiechert, der erst nächstes Jahr zur Wahl stehen wird. Die Beisitzer sind: Udo Breuer, Pater Daison Thaikkattil, Gerold Peper und Volker Hentschel. Elisabeth Braig-John stellte sich nicht mehr zur Wahl als Beisitzerin auf und schied somit aus ihrem Amt aus.

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