Weil am Rhein Die Sicherheit wird erhöht

Weiler Zeitung
Der Tramübergang an der Lustgartenstraße soll sicherer gemacht werden. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Verkehrsschau: Weitere Signale für Tramübergang / Tödliche Unfälle verhindern

Nach dem tragischen Verkehrsunfall mit einer Toten am Tramübergang nahe der Lustgartenstraße Ende Oktober haben sich nun Vertreter der zuständigen Behörden vor Ort getroffen, um eine Bewertung der Verkehrssituation in diesem Bereich zu treffen und über mögliche zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu beraten. Zentrales Ergebnis: Es gibt weitere Signale und Markierungen für den Tramübergang.

Weil am Rhein. Die Fachleute der technischen Aufsichtsbehörde für Straßenbahnen beim Regierungspräsidium (RP) Stuttgart, des Verkehrskommissariats des Polizeipräsidiums Freiburg, der Basler Verkehrsbetriebe (BVB) und der Stadtverwaltung erörterten verschiedene Möglichkeiten, teilte die Stadt gestern mit. In Erwägung gezogen wurden die Einrichtung von Schranken oder Umlaufgittern, zusätzliche Ampelzeichen und akustische Signale sowie Bodenmarkierungen.

Die Veränderungen

Die Stadtverwaltung wird nun zusätzliche Rotlichtzeichen auf Augenhöhe von Fußgängern sowie ein ortsfestes akustisches Signal anbringen lassen. Das Licht soll am Mast unterhalb der bereits bestehenden Lichtanlage installiert werden und in den Blickwinkel der herannahenden Fußgänger und Fahrradfahrer geneigt eingerichtet werden. Außerdem soll der Überweg mit weiteren auffälligen Bodenmarkierungen versehen werden. Wie diese genau ausgestaltet sein sollen, das will die Straßenverkehrsbehörde im Rathaus mit der Polizei abstimmen.

Ampel funktionierte

Die Verantwortlichen haben sich auf Basis der bisherigen Erkenntnisse zu dem Geschehen auf diese Maßnahmen verständigt, nachdem Andreas Schaffhauser, Leiter des Verkehrskommissariats Weil am Rhein, den Unfallhergang noch einmal genau erläutert hatte. „Nach derzeitigem Stand der laufenden Ermittlungen liegen keine Anhaltspunkte für eine Störung der Ampelanlage zum Unfallzeitpunkt vor“, bestätigte Schaffhauser.

Keine Schranken

Die mögliche Anbringung von Schranken wurde bei dem Treffen intensiv erörtert, als Maßnahme dort jedoch als nicht zielführend erachtet. „Die Unfallgefahr könnte dadurch sogar erhöht werden“, erklärt Michael Rosenberger, Baudirektor des Referats Verkehr des RP Stuttgart und damit technische Aufsichtsbehörde für Straßenbahnen. Grund sei die allgemeine Erfahrung, dass Verkehrsteilnehmer gerade per Rad bei geschlossenen Schranken andere gefährliche Wege suchen, um diese auf die Schnelle zu umgehen. Ähnlich verhalte es sich mit Umlaufgittern. Deren Zweck, nämlich die Blickrichtung auf die nächste Tram zu erzwingen, ist an dieser Stelle bereits durch die Annäherungssituation der Verkehrsteilnehmer erfüllt, heißt es in der Mitteilung.

Der Status quo

Der Überweg ist mit einer Rot-Dunkel-Anlage ausgerüstet, welche beim Herannahen einer Straßenbahn frühzeitig für Fußgänger und Radfahrer auf Doppelrot schaltet und der Straßenbahn gleichzeitig die Fahrtfreigabe anzeigt. Zusätzlich sind beidseitig Tafeln mit Symbol und Aufschrift, dem Zeichen Gefahrenstelle Bahn und Aufschrift hat Vorrang, angebracht. Ebenfalls ist in Blickrichtung zum Überweg ein zusätzliches Schild mit der roten Aufschrift „Achtung Straßenbahn!“ und dem Symbol einer Straßenbahn angebracht. Außerdem haben die Straßenbahnfahrer der BVB die Vorschrift, an einer genau definierten Stelle vorab zu klingeln.

Dritter schwerer Unfall

Nach dem dritten schweren Unfall innerhalb von fünf Jahren am Tram-Übergang Lustgartenstraße gilt dieser nun als Unfallschwerpunkt, der trotz aller bereits bestehender Sicherheits- und Signalinstallationen im Auge behalten werden muss, wie Johann Albrecht vom Sachbereich Verkehr des Polizeipräsidiums Freiburg erläuterte. Bürgermeister Rudolf Koger resümiert nach der gemeinsamen Verkehrsschau: „Wir wollen als Stadt unser Möglichstes tun, um den Bürgerinnen und Bürger eine sichere Verkehrsumgebung zu bieten. Wir sind uns jedoch bewusst, dass wir nicht alles kontrollieren, beziehungsweise verhindern können.“

Der Unfall, bei dem eine Fußgängerin mit einem Fahrrad von einem Zug der Tram 8 tödlich verletzt wurde, ereignete sich am 22. Oktober im Kreuzungsbereich Haupt- und Lustgartenstraße. Die Bahn war von Friedlingen kommend in Fahrtrichtung Weil am Rhein Bahnhof unterwegs. Die Frau querte die Gleise am Überweg von der Hauptstraße kommend, wurde von der Tram erfasst und tödlich verletzt (wir berichteten).

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