Sicherheit: Kritik von IG Velo und Ortschaftsräten an der Fahrradumleitung in Haltingen / Stellungnahme
Die Radverkehrsumleitung in Haltingen ist bei einzelnen Ortschaftsräten und der IG Velo auf wenig Gegenliebe gestoßen. Nun hat die Abteilung Verkehr und Tiefbau Stellung genommen.
Weil am Rhein-Haltingen. Derzeit laufe eine Anfrage zur Neuprogrammierung der Lichtsignalanlage beim Straßenbaulastträger, heißt es in dem Schreiben, das an den Ortschaftsrat adressiert ist. Die Kosten werden auch unter dem Gesichtspunkt ermittelt, dass die Bahnhofsunterführung im Februar 2021 geschlossen wird. Ab diesem Punkt muss der Radverkehr durch die Heldelinger Straße geführt werden und die B 3 per Ampelanlage queren. Hierfür wäre dann eine erneute Umprogrammierung von Nöten. Eine Querung der B 3 von der Heldelinger Straße mittels Lichtsignalanlage in die Kleine Dorfstraße ist für dieses Szenario die sicherste Variante, heißt es. Sämtliche Kosten der Neuprogrammierungen müsste die Stadt Weil am Rhein tragen.
Die derzeitige Fahrradumleitung verläuft über Kanderstraße, Neuhäuser Weg und Kreuzstraße auf die Dammstraße. Dort kann an der Bedarfsampel die Freiburger Straße/B 3 gequert werden. Anschließend geht es in die Kleine Dorfstraße, Wilhelm-Glock-Straße und über Im Mittelpfad zurück zum Fahrradweg an der Freiburger Straße. In diesem Streckenlauf werden einerseits stark befahrene beziehungsweise beparkte Straßen vermieden, andererseits führt die Querung der viel befahrenen B 3 über eine Lichtsignalanlage. Dies sei die sicherste Möglichkeit der Straßenquerung. Auch wurden in diesem Streckenzug Umleitungen auf einen Gehweg möglichst kurz gehalten. Ebenso wurden Baumaßnahmen bei der Streckenführung beachtet.
„Unübersichtlich und gefährlich“
Eine Führung über den Eimeldinger Weg wird aus Sicht der Abteilung als unübersichtlich und gefährlich angesehen. Dort herrschen Baustellenverkehr, der reguläre Verkehr und auch starke Beparkung. Dies sorge für schlechte Sichtverhältnisse und gefährliche Situationen. Ebenso sei die Ausfahrt aus dem Eimeldinger Weg für den Radverkehr schwierig. „Entweder muss die Lichtsignalanlage benutzt werden oder es wird der von Ihnen vorgeschlagene Weg ohne Lichtsignalanlage in die Große Gass genutzt“, heißt es in dem Schreiben.
Die Strecke Eimeldinger Weg zur Lichtsignalanlage führt über einen längeren Gehweg. Über diesen werden ebenfalls die privaten Parkmöglichkeiten an den anliegenden Gebäuden angefahren. Die gute Sicht vom Eimeldinger Weg aus auf die Lichtsignalanlagen der Heldelinger Straße sei nicht gegeben. Selbst bei Erkennung der Rotphasen für die Verkehrsteilnehmer auf der Freiburger Straße gebe es Autofahrer aus dem Eimeldinger Weg und der Großen Gass, welche die Radfahrer in diesem Bereich kreuzen würden. Eine Führung des Radverkehrs (speziell Schulkinder) ohne Ampelanlage oder andere Schutzmaßnahmen über eine Bundesstraße mit zwei Einmündungen und einer Verkehrsstärke von täglich 20 000 Fahrzeugen wird aus Sicherheitsgründen nicht angeordnet.
Nach Überquerung der B 3 mit Lichtsignalanlage können die Radfahrer entweder auf die Große Gass oder die kleine Dorfstraße geleitet werden. Die Große Gass ist stärker frequentiert und beparkt als die kleine Dorfstraße. Auch sei die Strecke zwischen Ampel und kleine Dorfstraße übersichtlicher als zur Großen Gass. In einer E-Mail vom 11. Mai spreche sich auch die IG Velo gegen die Verkehrsführung von der Lichtsignalanlage zur Großen Gass aus.
„Aus den genannten Gründen ist abschließend zu sagen, dass wir keine Änderungen bezüglich der derzeit bestehenden Fahrradumleitung durchführen werden. Die Aufgabe der Unteren Straßenverkehrsbehörde ist es, eine möglichst sichere Umleitung zu beschildern“, begründet die Abteilung Verkehr und Tiefbau die Entscheidung.
