Adams gibt Einblicke in das Leben in dieser zu ihrer Zeit wegweisend modernen Einrichtung, in der man seelisch gestörte Menschen nicht einfach wegsperrte, sondern sie in ländlicher Umgebung zu heilen versuchte. Musik, Theaterspielen und Leibesübungen waren Mittel dazu.
Über die Nachfolgeeinrichtung in Emmendingen und das Staatsarchiv Freiburg ist der Autor als Nachfahre Daniel Müllers an dessen Krankenakten gelangt. Auch hat er erschütternde persönliche Briefe an Müllers Frau gefunden, in denen der Patient, der immer wieder von schizophrenen Wahn- und Panikattacken gequält wurde, sie für seine Unfähigkeit, seiner Familie gerecht zu werden, um Verzeihung bittet.
Diese Briefe wurden von der Klinik nie abgeschickt. Werner Adams hat seine Erkenntnisse aus Akten und Briefen zu einem eindrucksvollen historisch-biografischen Roman verarbeitet. „85 Prozent davon sind Tatsachen, nur 15 Prozent habe ich an freier Gestaltung dazugegeben“, sagte er.