Vieles ist gleich geblieben
Auf die Frage, was sich in all den Jahren verändert hat, überlegt er kurz. Er sei es noch nicht gewöhnt, Fragen zu beantworten, fügt er hinzu: „Das Zusammengehörigkeitsgefühl lässt nach. Ich kenne meinen Nachbarn nicht mehr.” Das sei sehr schade. Die kleinen Feste würden verschwinden. Der Rebensonntag in Haltingen schätze er sehr. Allerdings finde der Weinweg in Flammen nicht mehr statt und die „heimeligen“ Straßenfeste werden weniger. Das liege daran, dass die Verantwortlichen weniger Unterstützung erhalten. Die Auflagen würden größer werden. Die Neuhinzugezogenen würden sich verstärkt am Lärm stören oder an den “Wildpinklern”, was verständlich sei. Das Erscheinungsbild der Hauptstraße lasse zu wünschen übrig, die Attraktivität gerade im Hinblick auf das Angebot lasse nach. Das sei früher anders gewesen. Friedlingen hingegen hätte sich sehr positiv entwickelt. Das gesamte Quartier würde sich machen, sagt Adam. Das negative Reden über Weil am Rhein stört ihn: „Sehr viele Menschen sind unzufrieden.” Das könne er nicht verstehen, denn vieles sei doch gleich geblieben.
Eine gemeinsame Stadt
Robin Adam fühlt sich den Vereinen verbunden. „Die Vereinskultur ist das Rückgrat von Weil am Rhein”, stellt er fest, darauf möchte er sich stützen. Das Denken im Sinne der Gemeinschaft, ein „ Wir-Gefühl“ ist im wichtig. Der Separatismus, das Handeln als „Haltinger“, „Öltinger“ oder „die aus Märkt“ wolle er in ein „Wir-Gefühl“ überführen, eine „Inklusion der Ortschaften“ sei sein Ziel. „Die Menschen in den Dörfern sollen sich als Bürger von Weil am Rhein sehen“, sagt er beim Gespräch. Demnächst wird ein neuer Gemeinderat gewählt. Adam sagt, ein paar Räte werden sich nicht mehr aufstellen lassen. Da werde sich der Fokus verändern. Erst dann werde die Bevölkerung wissen, wohin die Reise geht. Er wolle die Visionen beim Gemeinderat abholen und dann schauen, wo er Impulse setzen kann.