Weil am Rhein Die Wertschätzung wird vermisst

Weiler Zeitung
Die Ortsvorsteher Günther Kessler und Stefan Hofmann (v.l.) haben Tablets, für deren Ortschaftsräte gibt es keine. Foto: Fraune Foto: Weiler Zeitung

Digitalisierung: Stadtverwaltung gegen Anschaffung von Tablets für Ortschaftsräte in Märkt und Ötlingen

Die Stadtverwaltung will für die Ortschaftsräte in Märkt und Ötlingen aus Kostengründen keine Tablets anschaffen. Dort kommt die Absage nicht so gut an.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Zur „Vermeidung der Papierflut“ hatte der Ötlinger Ortschaftsrat Burkhard Cerff den Vorstoß unternommen, dass den Ortschaftsräten in naher Zukunft Tablets zur Verfügung gestellt werden. Doch die Stadtverwaltung winkt ab, dies sei „aktuell nicht vorgesehen“. So würden sich die Einladungen für die Ortschaftsratssitzungen in den meisten Fällen auf ein Blatt mit dem Einladungstext beziehungsweise auf Anlagen mit wenigen Seiten beschränken, wobei in diesem Jahr das Feuerwehrkonzept eine Ausnahme bilde. „Kostengründe und die Haushaltslage sprechen gegen eine Einführung“, erläuterte Jürgen Schopferer schriftlich. So würde die Beschaffung eines Tablets mit zirka 400 Euro zu Buche schlagen, hinzu kämen pro Gerät jährliche Kosten von zirka 60 Euro.

Beim Blick auf seinen Ratstisch würden doch deutlich mehr Blätter liegen, so Cerff, was häufiger vorkomme. Die Zukunftsausrichtung der Rathausarbeit sei auch digital. „Ich kann aber verstehen, dass die Stadt sparen muss.“

Mario Linder erkannte hingegen nicht zu große Ausgaben. „Es ist eine Wertschätzung gegenüber dem Ortschaftsrat, dem Dorf und den Bürgern – es geht uns nicht nur ums Papier.“

In Märkt sei hingegen noch kein Bedarf von den Ortschaftsräten angemeldet worden, erklärte gestern Ortsvorsteher Stefan Hofmann auf Anfrage. Er sieht die Papier-Version als „vertretbar“ an. Für Gemeinderatssitzungen seien die Tablets eine „große Entlastung“.

Bürgermeister Rudolf Koger machte deutlich, dass angesichts der roten Zahlen im Haushalt jeder Posten auf dem Prüfstand war. So sei es auch um Summen von 300 Euro gegangen. „Die jetzige Zeit ist für so etwas gerade nicht prickelnd“, meinte der Kämmerer. „Im Moment kämpfen wir um jeden Euro.“

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