Weil am Rhein Dieter Fahrner ein geschätzter Pragmatiker und Visionär

Weiler Zeitung
Trauer um Dieter Fahrner: Der frühere profilierte Musikschulleiter ist im Alter von knapp 71 Jahren überraschend gestorben. Foto: Siegfried Feuchter Foto: Weiler Zeitung

Nachruf: Große Trauer um den überraschend verstorbenen Musiker, Pädagogen, Dirigenten und langjährigen Leiter der Musikschule

Weil am Rhein (sif). Bestürzung und tiefe Trauer hat der plötzliche Tod von Dieter Fahrner ausgelöst. Der langjährige frühere Leiter der Städtischen Musikschule, passionierte Musiker, Musikpädagoge, Dirigent, Komponist, Buchautor und Referent ist am Montagabend, zwei Wochen vor seinem 71. Geburtstag, an den Folgen einer sehr kurzen, schweren Krankheit für alle überraschend gestorben. Er hinterlässt neben seiner Ehefrau Ellen vier Erwachsene Kinder und vier Enkelkinder.

Dieter Fahrner war ein Musiker mit Herzblut und ein weitsichtiger Pädagoge, der für moderne, zukunftsfähige Musikschulen ein Konzept entwickelt hat. Dieses fand in Fachkreisen bundesweit wie auch in der Schweiz und Österreich Beachtung. Geschätzt war aber nicht nur seine fachliche Kompetenz, sondern auch seine menschlichen Qualitäten.

Nach dem Studium der Orchestermusik und Pädagogik an der Musikhochschule Karlsruhe und einer ersten Tätigkeit in Schramberg als Musikdirektor kam Dieter Fahrner, der mehrere Instrumente spielte, 1980 nach Weil am Rhein. Er stand zehn Jahre am Dirigentenpult der Stadtmusik, außerdem war er Lehrer an der Städtischen Musikschule mit den Fächern Trompete, Blechbläsermethodik und Musikproduktion mit Computern.

1985 übernahm Dieter Fahrner, der auch Musikstücke komponierte und arrangierte, dann die Leitung der Weiler Musikschule. Diese baute er bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand 2014 aus und prägte sie wie kein anderer. Er war immer visionär denkend, war aber dennoch ein Pragmatiker, setzte Impulse vielfältiger Art und war für seine inspirierenden Gespräche und sein Gespür geschätzt. Sein verdienstvolles Wirken für die Musikschule gipfelte in der Entwicklung eines neuen Unterrichtskonzepts und Qualitätsmanagements. Mit seinem Erfolgsmodell des Instrumentalen Grundschulunterrichts, einer verstärkten Teamentwicklung und Grundschulkooperationen setzte er Maßstäbe.

Dieter Fahrner war nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst der Stadt bis zuletzt als Referent an anderen Musikschulen gefragt. An der Universität in Graz nahm er außerdem eine Gastprofessur an. Motivation von Lehrern und Schülern sowie Unterrichtsqualität waren ihm stets wichtige Anliegen. Er wollte aus vorhandenen Potenzialen immer das Bestmögliche herausholen und die Kinder und Jugendlichen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung begleiten.

Auch schrieb Dieter Fahrner 2013 ein Fachbuch unter dem Titel „Begeisternd und kompetent unterrichten – Menschliche und fachliche Professionalität für Instrumental- und Musiklehrer“. Einen hohen Anspruch stellte er auch an das Blasorchester in Bottmingen (Schweiz), das der profilierte Musiker und Musikpädagoge seit mehr als 30 Jahren bis zuletzt dirigierte und erfolgreich formte.

Dieter Fahrner, der auch einen Hang zur Philosophie hatte, war immer ein offener, gradliniger Mann, der den Dingen des Lebens auf den Grund ging. Auch in privaten und geselligen Runden gab er sich nie mit einfachen oder gar oberflächlichen Antworten zufrieden. Ihn interessierte immer das „Warum“, was jemanden zu dem oder jenem Handeln veranlasst hat und wie der Mensch funktioniert. Er diskutierte leidenschaftlich gern.

Bei aller Arbeit, die ihn bis zuletzt auf Trab hielt, war Dieter Fahrner ein Familienmensch und als versierter Hobbykoch auch ein Genussmensch. Es gab für ihn kaum etwas Gewinnenderes, als seine ganze Familie um sich zu scharen und sich gemeinsam auszutauschen. Und Entspannung fand der belesene Musikpädagoge nicht nur bei einem Glas Wein und einem feinen Essen, sondern auch bei einer Wanderung zu seiner geliebten „Hofstetter Matt“ im Baselbiet.

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