Weil am Rhein Effektiv gegen Einbrüche schützen

Weiler Zeitung

Polizei: Präventionsveranstaltung stößt auf großes Besucherinteresse / Möglichkeit, Fragen zu stellen

Der von der Ortsverwaltung Märkt initiierte Vortrag der Polizei zur Einbruchsprävention war außerordentlich gut besucht: Etwa 500 Interessierte waren gekommen, um sich über die Möglichkeiten zu informieren, die es einem Dieb schwer machen, ins Haus zu kommen.

Weil am Rhein-Märkt (sc). Ziel der Veranstaltung war, Beratung anzubieten, Hilfestellung zur Prävention zu geben und die Menschen zu sensibilisieren. „Sie kennen ihr Umfeld“, sagte Polizeikommissar David Zähringer vom Polizeirevier Weil am Rhein. Wenn Personen oder Fahrzeuge gesichtet würden, die nicht in die Gegend passen würden, so bitte er darum, dies dem Polizeirevier „zeitnah“ mitzuteilen. Je kürzer der Intervall sei, „desto schneller kommen wir“.

Besondere Lage im Dreiländereck

Die Polizei fahre „gemischte Maßnahmen“, indem sowohl offene, aber auch verdeckte Einsatztaktiken zum Tragen kämen. „Die besonderen Gegebenheiten im Dreiländereck, dazu eine höchst mobile Täterschaft, bergen auch in der Schweiz und in Frankreich ein besonderes Risiko“, sagte Zähringer vom Polizeirevier.

Thomas Oesterlin und Günter Welzel zeigten auf, wo die Schwachpunkte in der Sicherung von Fenster, Balkontüren und Eingangstüren liegen. Die meisten Einbrüche würden an Dienstagen, Freitagen und Samstagen in der Zeit zwischen 13 und 20 Uhr verübt. Bei den in der Hauptsache gefährdeten Objekten handle es sich um Einfamilienhäusern in Randlage. Oft sei es weniger der Verlust von Geld oder Schmuck, auf die sich die Diebe in der Regel spezialisiert hätten. Vielmehr werde die Verletzung der Privatsphäre, wenn ein Fremder im Schlafzimmer, dem Büro der im Badezimmer gewesen sei, als bedrohlich angesehen.

Aufhebeln, Glas einschlagen, Fensterbohren (Glasstechen) – teilweise kann diese Einbruchsmethode durch abschließbare Fenstergriffe verhindert werden. Allerdings biete ein abschließbares Fenster nur Schutz, wenn der Schlüssel abgezogen ist.

Fensternachrüstung wird empfohlen

Anschaulich wurde die Wirkung von Pilzkopfverriegelungen demonstriert. In fünf bis dreißig Sekunden kann ein Fenster aufgebrochen werden, mehr Zeit braucht ein Dieb nicht. Bereits nach einem Versuch, der zwei bis drei Minuten keinen Erfolg mit sich bringt, wird der geplante Diebstahl in der Regel aufgegeben, so die Erfahrung. Die Präventionsfachleute empfahlen, die Fenster nachzurüsten, Beschläge auszuwechseln, Scharniersicherungen, Stangenriegel anzubringen und hervorstehende Zylinder durch bündig abschießende zu ersetzen.

Was tun, wenn man während des Einbruchs zu Hause ist? Auf jeden Fall Licht anmachen und sich zu erkennen geben. Eine ebenso wichtige Prävention sei eine gute Nachbarschaft. Die Nachbarn über Abwesenheit informieren, den Briefkasten leeren lassen und vor allem nicht die Rollläden geschlossen halten trage ebenfalls zur Sicherung bei. Im Übrigen böten Rollläden entgegen der hin läufigen Meinung kaum Schutz vor Dieben. Auch Kellerschachte sollten gesichert werden, in dem die Gitterroste fest mit dem Betonboden verschraubt würden.

Im Verdachtsfall die 110 wählen

Im Verdachtsfall gelte es, die 110 zu wählen. Und wenn Scheckkarten gestohlen worden seien, wird empfohlen die 116116 anzurufen, die bundesweit für die Sperrung von Karten zuständig ist. Empfohlen wurde ebenfalls, die Wertsachen zu katalogisieren, Tresore nach Absprache mit der Versicherung fest in die Wand einzubringen sowie die Fenster und Türen geschlossen zu halten. Auf die Frage, ob die Haltung eines Hundes zur Sicherheit beitrage, kam ein klares Nein.

Waren sich einige Besucher vor der Veranstaltung sicher, alles getan zu haben, um Diebe fern zu halten, zeigten sich die Zuhörer danach teilweise verunsichert.

Erkenntnisse sensibilisieren die Besucher

Er habe schon einmal eine derartige Veranstaltung besucht, in der Folge habe er sich einen Kostenvoranschlag machen lassen, sagte ein Besucher. Darüber hinaus sei, wegen der hohen Kosten bisher noch nichts passiert. Eine Dame war bisher davon ausgegangen, dass ihre Rollläden jeden Dieb fernhielten. Nach dem Vortrag zeigte sie sich beunruhigt. Zwar ist eine Alarmanlage sehr teuer und sie bietet auch keinen 100-prozentigen Schutz, dennoch halte er diese Lösung für die beste Diebstahlsicherung, so ein weiterer Zuhörer.

Aber auch Resignation sprach aus dem einen oder anderen Besucher. Man könne ja doch nichts machen, die Polizei sei überfordert, Schuld sei die Politik und die Tatsache, dass die Gesetze nicht in der Form angewandt würden, in der sie vorgesehen seien.

Die Stadt Weil am Rhein spricht von kommunaler Kriminalprävention, daher sei diese Veranstaltung absolut passend, sagte Erster Bürgermeister Christoph Huber. Als Dank für den Vortrag überreichte der Ortsvorsteher Stefan Hofmann den Beteiligten jeweils eine Flasche „Krabbenpils“, das in der Hobbybrauerei in Märkt gebraut wurde.

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