Weil am Rhein Effektive Selbstverteidigung

Weiler Zeitung
Gerhard Hanemann erwarb am Samstag in der Ötlinger Mehrzweckhalle den 5. Dan, die höchste sportliche Auszeichnung im Jiu Jitsu. Foto: Ralph Lacher Foto: Weiler Zeitung

Jiu-Jitsu: Gerhard Hanemann aus Ötlingen erhält mit dem 5. Dan die höchste Auszeichnung

Gerhard Hanemann aus Ötlingen betreibt seit über 45 Jahren Jiu-Jitsu, eine jahrhundertealte, waffenlose Kampfkunst aus Japan. Diese wurde dort von den Samurai entwickelt und verfeinert. Nun hat der 66-jährige Kampfsportler den 5. Dan, die höchste Auszeichnung in sportlicher Hinsicht, erworben.

Von Ralph Lacher

Weil am Rhein-Ötlingen. Schauplatz der Prüfung war die Ötlinger Mehrzweckhalle, wo der Mann, der in der Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) Ötlingen die Jiu-Jitsu-Abteilung auf- und ausgebaut hat und sie auch leitet. Hanemann musste den Juroren verschiedene Hebeltechniken und Hebel-Würfe zeigen, wobei ihm seine TSG-Sportskollegen Yvonne Haas, Heiko Schmidtke und Walter Grether als Sparring-Partner zur Verfügung standen. Eindrucksvoll demonstrierte Hanemann gegen die deutlich jüngeren „Gegner“ Selbstverteidigungs-Techniken, auch solche mit verbundenen Augen gegen mehrere Angreifer und gegen gefährliche Angriffe, etwa solche mit Stock, Kette, Flasche oder Messer. In einer abschließenden PowerPoint-Präsentation ging es um Verletzungen und ihre Vermeidung im Jiu-Jitsu.

„Der 5. Dan ist die höchste sportlich mögliche Auszeichnung. Die weiteren Dan gibt es nur als Ehrendan und bei entsprechender Vergabe durch den Verband“, erklärt der erfolgreiche Sportler und Galeriebesitzer.

Gerhard Hanemann kam als junger Mann zum asiatischen Kampfsport, weil er sich, auch durch entsprechende Erfahrungen mit Schlägertrupps, wie sie in den 1970-er Jahren bei größeren Veranstaltungen an der Tagesordnung waren, schützen wollte. „Selbstverteidigung und Fitness in Kombination ermöglichen die Jiu-Jitsu-Techniken optimal“, sagt Hanemann. Nachdem er in Vereinen in Lörrach, Binzen und Kandern aktiv war und sich in Ötlingen Anfang der 1980er Jahre die TSG gegründet hatte, etablierte er in seinem Heimatdorf die Jiu-Jitsu-Abteilung. Er baute sie bis heute auf eine Gruppe von mehr als 120 jugendlichen und erwachsenen Kampfsportlern aus.

Abteilung mit 120 jugendlichen und erwachsenen Kampf- sportlern aufgebaut

„Ganz wichtig waren und sind mir Kinder und Jugendliche sowie Frauen“, erklärt Hanemann. So trainiert er, mit Unterstützung von ebenfalls bestens ausgebildeten Trainerinnen und Trainern, immer dienstags und donnerstags nicht nur Kinder ab fünf Jahren bis hin zu Erwachsenen, sondern bietet darüber hinaus auch Selbstverteidigungskurse für Frauen an.

„Wer in Jiu Jitsu richtig ausgebildet ist, der nimmt es auch mit mehreren Angreifern auf“, sagt Gerhard Hanemann. Er pflegt die Jiu-Jitsu-Variante Yin-Yang, die Selbstverteidigungs-Techniken aus dem Judo, Karate und Aikido und Hebel-, Block- und Schlagtechniken sowie das Um- und Weiterleiten der Angriffsenergie vereint. Dabei wechselt sich die sanftere Abwehr ohne Schläge und ohne Verletzungsgefahr mit harter Verteidigung mit Schlägen, Würfen und Hebeltechniken ab.

„Jiu Jitsu wird auch als sanfte Kunst der Selbstverteidigung bezeichnet, da sie auf dem Prinzip ’Siegen durch Nachgeben’ basiert. Soll heißen, man weicht der Kraft des Gegners aus und leitet diese in effektive Selbstverteidigung um“, sagt einen weiteren Aspekt des nun erworbenen 5. Dan hinweist. „Ich will auch zeigen, dass man bei bewusster, sportlicher Lebensweise und entsprechender Vorbereitung bis ins recht hohe Alter hinein sich selbst verteidigen und gleichzeitig auch die Fitness und Gesundheit pflegten kann“, betont der erfahrene und erfolgreiche Ötlinger Sportsmann.

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