Weil am RheinEhrungen für Hans-Rudi Lienin und Dietmar Fuchs
Norbert Sedlak 12.11.2024 - 14:27 Uhr
Zunftmeister Hans-Rudi Lienin verabschiedete sich nach 50 Jahren mit einem emotionalen Auftritt von der närrischen Bühne.
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Christian Olivieri hielt eine Laudatio für Lienin und dankte ihm für 50 Jahre aktive Bühnenfasnacht. Am 11. November 1974 hatte er seinen ersten Auftritt in der Jahnhalle. Von 1997 bis 2000 war er stellvertretender Oberzunftmeister und von 2019 bis 2023 Zunftrat.
Den Werdegang von Oberzunftmeister Dietmar Fuchs gab sein Stellvertreter Markus Schmieder zum Besten. Am 11. November 1988 trat Fuchs der Narrenzunft bei. Von 2001 bis 2010 war er für die Finanzen der Narrenzunft verantwortlich – und seit 15 Jahren, solange wie kein anderer, hält er die Geschicke der Wiler Zipfel fest in der Hand. Fuchs schreibt Liedertexte, Bühnenstückle und Versle. Zudem sei er ein begnadeter Sänger und Schauspieler und habe viel Herz für die Weiler Fasnacht.
Dirk Bender, stellvertretender Narrenvogt Dreiländereck, überreichte Lienin den Verdienstorden und Fuchs den Verbandsorden in Gold (für mindestens 33 Jahre aktive Fasnacht) des Verbands Oberrheinischer Narrenzünfte.
Zweite Laudatio
Eine zweite Laudatio hielt Peter Guggenbühler auf „König“ Hans-Rudi Lienin. Seit 40 Jahren begeisterte das Duo Lienin/Guggenbühler die Fasnachtsfreunde. Sie schlüpften jeder in mehr als 500 Rollen. „Du wolltest nie erwachsen sein“, sangen die Zunftmeister anerkennend, „irgendwie tief in dir bist du jung geblieben.“
Lienin ließ es sich nicht nehmen und ließ seine närrischen Jahre Revue passieren. So oft wie an diesem Abend gab es bei den vergangenen Zunftabenden noch keinen stehenden Applaus. Von den Anfängen über das „Trio Caramba“ mit dem unvergessenen „D`Schissi isch verschtopft im erschte Schtock“ bis zu seiner Paraderolle als „Schweizer“ rief er die Glanznummern ins Gedächtnis.
OB Diana Stöcker war von seinem Auftritt sehr beeindruckt – und fand es schade, dass er aufhört. Er habe seine Rollen mit viel Liebe und Herzblut ausgefüllt. Ein Urgestein verlasse die Bühne, es werde eine Zäsur geben. Auch Alt-OB Dietz, der Lienin schon seit der Schulzeit kennt und der mit ihm bei den Alten Herren zusammen Handball gespielt hat, bedauerte seinen Entschluss, aber der Moment sei richtig, man solle aufhören, wenn es am schönsten sei.
„D’Lienin sait Adieu“
Klaus Gempp, ehemaliger Feuerwehrkommandant, fasste es mit einem Wort zusammen: „Weltklasse“. Lienins Frau Kirsten betonte, dass es seine Entscheidung war – „und die war gut“. Aber der 67-Jährige singt als „D’Schnurefriedli un si Knecht“ weiterhin Schnitzelbänke und wird der Fasnacht somit erhalten bleiben.
Lienins Motto war und ist „Luschtig si und lang debi“ Letztlich war es soweit: „D’Lienin sait Adieu“. Ein Abschied wie er ihn verdient hat.
Die Mitte-Parteien warnen vor Wahlerfolgen der AfD. Kürzlich hatte Friedrich Merz (CDU) gesagt: „Einmal 33 reicht für Deutschland“, in Anspielung auf die Bundestagswahl 2033 und die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933. Was halten Sie davon?