Das Miteinander-Fest in Friedlingen stieß am Sonntag auf eine große Resonanz. Mehrere hundert Gäste besuchten bei sommerlichem Wetter zwischen 15 und 19 Uhr das lauschige Gelände zwischen dem Mehrgenerationenhaus und der Friedenskirche. Es war ein buntes Fest und „ein gelebtes Miteinander“, wie Oberbürgermeister Wolfgang Dietz feststellte. Von Joachim Pinkawa Weil am Rhein. Das Organisations- und Projektteam mit Chris Henschel, Inge Thamerus, Gerhard Laux, Manfred Grupp und Volker Hentschel hatte ein umfassendes und interessantes Angebot erarbeitet, bei dem für jeden etwas geboten wurde. Tatkräftige Unterstützung dabei leisteten auch die Vorsitzende des Stadtteilvereins Weil am Rhein-Friedlingen, Gabriele Moll, sowie zahlreiche engagierte Bürger aus Friedlingen und Weil. Das Organisationsteam freute sich besonders auch über die Teilnahme der jüngst von fremdenfeindlich motivierten Attacken bedrohten Familie an dem Fest. Auch Oberbürgermeister Wolfgang Dietz, Bürgermeister Christoph Huber, Landrätin Marion Dammann, Bundestagsabgeordneter Armin Schuster sowie die Landtagsabgeordneten Rainer Stickelberger und Josha Frey waren dabei und unterstrichen teilweise in Grußworten die Bedeutung eines solchen Miteinander-Fests. Die Bond’s-Big-Band untermalte musikalisch die Aktivitäten vieler Akteure, so dass ein bunt gemischtes Programm entstand, das so bunt wie auch die Akteure und Gäste war. „Ein gelebtes Miteinander“ nannte OB Wolfgang Dietz das Fest angesichts des starken Zuspruchs. Bereits 2004 begründete eine Initiative von Stadtjugendpflege, Seniorenberatungsstelle und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft das erste Miteinanderfest, das inzwischen seit zwei Jahren unter dem Dach des Stadtteilvereins organisiert wird. Die damalige Idee, in dicht besiedelten Räumen eine Veranstaltung zu organisieren, die persönliches und nachbarschaftliches Kennenlernen und Gespräche fördert, hat sich durchgesetzt und vielfältig verfeinert. Die Beteiligung des internationalen Frauencafés, des türkisch-islamischen Kulturvereins, des alevitischen Kulturvereins, der Kindergärten Bärenfels und St. Elisabeth, der Stadtjugendpflege, der Polizei, der Diakonie und der O.M.A. (Organisation für Mütter in der Arbeitswelt) ermöglichte nicht nur Einsichten in deren Arbeit und Engagement für ein wirkliches Miteinander, sondern bot den Gästen neben unterhaltsamen Vorführungen und Spielen auch ein vielfältiges Angebot an Speisen und Getränken. Crêpes, Steaks, afghanische Bolni, türkische Pizzavarianten als Gözleme und Lahmacun, begeisterten die Gäste ebenso wie internationale vegetarische Spezialitäten und Kaffee und Kuchen. Verkehrs-Kasper, Teamparcours Junior-Senior, Drehorgelspiel mit Erwin Lang und Geschicklichkeitsspiele fanden ebenso Anklang bei Jung und Alt wie Tanzvorführungen und Clownereien. Die Weiler Polizei bot Kindern, aber auch Erwachsenen, die Möglichkeit zu einem entspannten Kontakt. Einige Jungs setzten sogar die Polizeimützen der Beamten auf und nahmen Fahrer- und Beifahrersitz für eine gespielte Einsatzfahrt in Beschlag – auch ohne Blaulicht und Martinshorn. Das ungezwungene Miteinander, gemütliches Beisammensein lustig oder auch ernsthaft, führte sicht- und hörbar zu vielen interessanten und anregenden Gesprächen. Sprache, ob mit Unterstützung von Händen und Füßen, oder mit bereits erlernten Sprachkenntnissen, zeigte sich als Schlüssel für ein gelungenes Miteinander. Gerade Kinder verdeutlichten entsprechende Erfolge sehr eindrucksvoll bei der Bitte an OB Dietz, sich an einem Spiel zu beteiligen. Den übereinstimmend positiven Tenor der Veranstaltung formulierte die aus Afghanistan stammende und inzwischen in Haltingen lebende Shazia Jamal: „Es ist ein schönes Fest und schön zu sehen und zu erleben, wie freundlich und friedlich die unterschiedlichsten Menschen miteinander sein können.“