Bei der Weißweinherstellung gebe es diese Problematik indes nicht. Denn beim Weißwein kommt es zur sogenannten Mostgärung. Die Trauben werden dabei zunächst ausgepresst. Dabei spielt es keine Rolle ob die ausgetrockneten Beeren mit in der Presse landen oder nicht. Denn da sie bereits ihr gesamtes Wasser verloren haben, kann auch nichts mehr herausgepresst werden, veranschaulicht Heintz.
Beim Weingut Röschard muss man sich diesbezüglich gar keine Sorgen machen, da die ausgetrockneten Trauben durch die Handlese bereits frühzeitig aussortiert werden. Trotzdem ist auch für Röschards dieses Weinjahr mit Mehraufwand verbunden. Das liegt vor allem an der Trockenheit, die den Reben heuer besonders zu schaffen macht. Betroffen sind vor allem sind die jüngeren Anlagen, deren Wurzeln noch nicht tief genug in die Erde reichen, erklären Heintz und Röschard übereinstimmend. In diesen müsse man bewässern. Und das ist aufwendig, betont Röschard. Denn jede Pflanze benötige pro Bewässerung etwa fünf bis acht Liter, wobei man nicht einfach mit dem Schlauch draufhalten könne. „Man muss sensibel vorgehen.“ Wie oft bewässert wird, werde von den Winzern individuell entschieden. Indes betont der Weiler Winzer auch, dass die ausgewachsenen Reben durch die anhaltende Trockenheit allmählich ebenfalls an ihre Grenzen stoßen. Denn durch die fehlenden Niederschläge in diesem Jahr laufen die Pflanzen Gefahr, selbst in der Tiefe ab einem bestimmten Zeitpunkt kein Wasser mehr zu finden.
Zugleich jedoch bringt die Trockenheit auch einen Vorteil für den Weinbau mit sich. Denn wie Heintz betont, sei Pilzbefall in diesem Jahr so gut wie gar kein Thema.