Weil am Rhein VHS startet neuen Versuch

Saskia Scherer
 Foto: Saskia Scherer

Hoffnung auf Präsenz an der VHS im Herbst-/Wintersemester

Weil am Rhein -  Ein runder Geburtstag steht bei der VHS in diesem Jahr an. Vor 70 Jahren, im November 1951, ist das Volksbildungswerk Weil am Rhein gegründet worden. Aus diesem Anlass ist ein Festvortrag geplant, der den Bogen zurück in diese Zeit schlagen soll, wie VHS-Leiter Tom Leischner gestern bei der Programmvorstellung für das neue Semester erläuterte.

Gründungsväter waren Professor Schardin und einige seiner wissenschaftlichen Mitarbeiter aus dem späteren Institut ISL in Saint-Louis, die dann auch viele Vorträge hielten, berichtete Leischner. „Dies wollen wir aufleben lassen.“ Am Freitag, 5. November, nimmt Professor Klaus Leisinger die Zuhörer mit auf eine Reise durch 70 Jahre, in der sich Werte gewandelt und Paradigmenwechsel stattgefunden haben.

Der ehemalige Kulturamtsleiter Tonio Paßlick blickt auf die Geschichte der VHS zurück. „Er hat ja die Hälfte der Zeit miterlebt.“ Und auch OB Wolfgang Dietz spricht ein Grußwort. Sein Vater war übrigens ebenfalls einer der Mitgründer.

Was gibt es Neues?

Einige Kurse werden im neuen Herbst-/Wintersemester als „Blended Learning“ angeboten. „Das heißt, dass die Kurse zwar in Präsenz stattfinden sollen, ergänzend aber die VHS-Cloud genutzt wird.“ Dies könne ganz unterschiedlich passieren: Dort sind Videokonferenzen möglich, man kann Hausaufgaben hochladen und Lernspiele spielen. „Es ist ein zusätzliches Medium“, so Leischner.

In normalen Zeiten sei die Stärke der VHS die Präsenz, betonte Leischner. Darum sollen auch keine Kurse rein online angeboten werden. Ausnahmen sind diverse Online-Vorträge zu verschiedenen Themenbereichen – zum Beispiel Künstliche Intelligenz oder auch Nachhaltigkeit –, die nicht von der VHS veranstaltet werden. Sie koordiniert aber die Anmeldungen, die Teilnehmer erhalten dann einen Link. Die Vorträge mit heimischen Dozenten finden aber vor Ort statt. „Man fragt mehr und kriegt den Inhalt anders mit.“

Neu im Programm ist zudem ein Kompaktseminar zu Verschwörungstheorien, das in Zusammenarbeit mit dem „Team mex“ der Landeszentrale für politische Bildung stattfindet. „Das ist aktueller denn je“, meinte Leischner. Im März bietet Tonio Paßlick eine Bildungsreise nach Irland an. Hoffnung hat der VHS-Leiter, dass im dritten Anlauf das Kompaktseminar „Ökologische Vielfalt in naturnahen Gärten“ stattfinden kann.

Neu angeboten werden des Weiteren eine Einführung in die Bildende Kunst, Keramik bemalen und Nana-Figuren herstellen. Das Bewegungskonzept „Nia“, ähnlich wie Zumba, ist ebenfalls neu im VHS-Programm. Eine neue Dozentin bietet vier Kurse im Bereich „Qualifikationen für das Arbeitsleben“, zum Beispiel das Kompaktseminar „Der Job, der zu mir passt“.

Zwei Veranstaltungen, eine Buchlesung und ein Seminar, finden im Rahmen einer neuen Kooperation mit dem Reforum Binzen statt. „Das wollen wir weiterhin verfolgen.“

Gebühren noch gleich

Die Gebühren bleiben im kommenden Semester noch stabil, kündigte Leischner an. Da die jüngste Änderung allerdings zehn Jahre zurückliege, stehe bald eine Erhöhung an. „Wir sind dran, die Satzung zu überarbeiten.“

Zahlen und Fakten

Im Herbst-/Wintersemester der Weiler VHS sind 353 Kurse geplant. „Natürlich coronabedingt unter Vorbehalt“, erklärt Leiter Tom Leischner. Im noch laufenden Sommersemester mit Lockdown waren es 169 Kurse – was vor allem daran lag, dass die Integrationskurse immer stattfinden und dabei jedes einzelne Modul als Kurs zählt.

Es sind elf Integrationskurse à sieben Module. Im Herbst-/Wintersemester 2019/20 fanden 338 Kurse statt. Damals waren es 3718 Teilnehmer, aktuell 1265. Derzeit beträgt die Zahl der Unterrichtseinheiten 7750, im Semester vor Corona waren es 10 475.

Von den rund 130 Dozenten sind laut Leischner noch etwa 90 Prozent mit an Bord. Manche haben coronabedingt aufgehört, zum Teil sei es aber auch die natürliche Fluktuation. „Allerdings haben sich wenig neue beworben.“ Deshalb sucht er für einige Kurse noch Dozenten.

Im Moment ist für die Teilnahme an VHS-Kursen kein 3G-Nachweis erforderlich, lediglich Masken müssen in Innenräumen getragen werden. „Aber wir werden Mitte September sehen, was dann gilt“, kündigte VHS-Leiter Tom Leischner an.

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