Weil am Rhein Ein ruhiger Start

Saskia Scherer

Innenstadt: Der Testlauf für die Fußgängerzone hat begonnen / Großes Verkehrschaos bleibt aus

Weil am Rhein - Ein Bild, wie man es sonst nur zu besonderen Anlässen wie dem Bläserfestival kennt: Fußgänger flanieren über die Hauptstraße, die Autos müssen draußen bleiben. Gestern ist der Startschuss für die „Pop-up-Fußgängerzone“ zwischen Schillerstraße und Sparkassenkreisel gefallen.

Wer vom Schlaufenkreisel auf die Hauptstraße einbiegt, wird normalerweise mit Pfeilen darauf aufmerksam gemacht, dass es dort Richtung Stadtmitte, Sparkassenplatz und Messeplatz geht. Diese Angaben sind nun alle durchgestrichen und zeigen, dass man derzeit nicht auf direktem Weg dorthin kommt. Ab der Schillerstraße geht es dann für den normalen Verkehr nicht geradeaus weiter, dort stehen Absperrgitter. Mitarbeiter des Gemeindevollzugsdiensts achten darauf, dass niemand unberechtigt in die Fußgängerzone einfährt. Ausnahmen gelten für Busse, Radfahrer, Lieferverkehr und Anwohner mit Berechtigungsausweis.

Die Autos biegen also auf die Schillerstraße ab und dann dort kurz vor der Baustelle nach links auf die Lessingstraße. In diesem Bereich hat der Verkehr spürbar zugenommen, wie sich bei einem Rundgang beobachten lässt.

Etwas komplizierter geht es auf Höhe der Stadtbibliothek zu: Die Humboldtstraße ist zwischen Sternenschanzstraße und Müllheimer Straße zur Einbahnstraße erklärt worden, weshalb auch dort Mitarbeiter des Gemeindevollzugsdiensts stehen und die Autofahrer auf die neue Regelung hinweisen. Diese müssen dann dort wenden, kurz staut es sich.

In der Gartenstadt, wo es Befürchtungen gab, dass sich der Verkehr dorthin verlagern werde, geht es dafür ziemlich ruhig zu.

Mit großen Pflanzenkübeln wird ebenfalls auf die neue Situation aufmerksam gemacht, außerdem hängen hoch über der Straße Banner, auf denen „Fußgängerzone“ und „Verkehrsführung bis zum 27. September 2020 geändert“ zu lesen ist.

Die Tische der angrenzenden Lokale und Cafés stehen nun zum Teil direkt am ehemaligen Straßenrand. Auch die Händler können sich mit ihren Auslagen etwas mehr ausbreiten und diese anders arrangieren.

Die Händlervereinigung Weil-aktiv hat an ihre Mitglieder Fragebogen verschickt, die diese von ihren Kunden ausfüllen lassen können. Darauf wird gefragt, woher die Kunden kommen und wie sie angereist sind, wie sie den Test mit der Fußgängerzone finden, nach wie vielen Minuten sie einen Parkplatz gefunden haben, wie sie die Hinweise und Beschilderung für die Fußgängerzone bewerten und ob sie eine Fußgängerzone auf Dauer wünschen – oder gegebenenfalls eine Alternative.

Außerdem werden auch über Facebook Meinungen gesammelt, wie Bernd Hörenz, Vorstandsmitglied von Weil-aktiv, auf Nachfrage unserer Zeitung berichtet. Von seinem Arbeitsplatz hat er einen „perfekten Blick“ auf die Fußgängerzone. Die Beschilderung stelle noch eine große Herausforderung dar, meint er. „Es gibt viel Wendeverkehr und dann stehen die Autos erstmal“, hat er beobachtet. „Und die Menschen sind auf Parkplatzsuche.“ Im Laden sei es ein ruhiger Montag. „Das sind wir so nicht gewohnt. Es ist nicht tot, aber doch weniger.“ Nun müsse man die nächsten Tage abwarten. „Dann sind die Beobachtungen aussagekräftiger.“

Von einem im Großen und Ganzen ruhigen Start berichtet die Weiler Hauptamtsleiterin Annette Huber. „Die Autofahrer haben sich größtenteils an die Sperrung gehalten.“ Natürlich benötige es Zeit, sich an die geänderte Verkehrsführung zu gewöhnen. „Besonders dort, wo es nicht mehr weiter geht, mussten Autos wenden.“ Diese Stellen habe man besonders im Blick.

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