Weil am Rhein Ein Unterspülen verhindern

Marco Fraune
Auf dem Rhein ist in dieser Woche ein Bagger im Einsatz gewesen, der am Container-Terminal die Spundwand mit neuen Steinen gesichert hat. Foto: Marco Fraune

Rheinhafen: Containerterminal wegen Arbeiten entlang der Spundwand eine Woche gesperrt / Neue Räder für Riesen-Kran

Weil am Rhein - Bei Tauchgängen sind an der Spundwand des Rheinhafens Untiefen aufgefallen, was ein Unterspülen des Containerterminals zur Folge haben könnte. 2000 Tonnen Steine müssen daher mit einem schwimmenden Bagger an die Uferkante gehievt werden. Im Zuge der Sperrung des Terminals erhält der Riesen-Kran nach über zwei Jahrzehnten einen Satz neuer Räder – 28 Stück.

Die Spundwand ragt im Bereich des Containerterminals 15 Meter tief in den Grund. Doch im Sockelbereich ist bei der jährlich anstehenden Kontrolle aufgefallen, dass diese zu wenig gesichert ist. Heißt: Sowohl die Taucher als auch die Echolotabtastungen des Wasserschifffahrtsamts zeigten auf, dass im Laufe der zurückliegenden Jahrzehnte der schützende Bereich verschwunden ist.

Die Schiffe mit ihren 600 PS haben im Laufe der Zeit mit ihren Motoren starke Wasserverwirbelungen nach sich gezogen, die speziell beim Ablegen die schützende Schicht aus Sedimenten und Steinen fortspülten. „Das ist völlig normal“, schildert der Geschäftsführer der Rheinhafengesellschaft, Carlos Gingado, im Gespräch mit unserer Zeitung. Doch gehandelt werden müsse.

Denn ansonsten bestehe die Gefahr, dass ein dem Rhein abgetrotzter Uferbereich unterspült wird, der ein zentraler Teil des Containerterminals ist und mittlerweile schon zwei Jahrzehnte auf dem Buckel hat. „Es ist aber das erste Mal.“

Welchen Stellenwert diese Maßnahme auch beim Geschäftsführer hat, der seit fünf Jahren die Geschicke der städtischen Tochtergesellschaft leitet, wird im Gespräch und vor Ort deutlich. Denn die sonstigen Arbeiten stehen für diese Woche still. Gingado spricht von einem „Höhepunkt in den fünf Jahren“, in denen laufend Investitionen, Reparaturen und Umbauten erfolgten. In der Summe wurden während des halben Jahrzehnts 1,3 Millionen Euro in Mechanik und Elektrik investiert. Denn zuvor habe es auch einen Investitionsstau gegeben. Hinzu kommen jährlich im Durchschnitt mehr als 300000 Euro für die Instandhaltung, die der Rheinhafen ebenfalls selbst erwirtschaften muss.

Die „vorbeugende Maßnahme“ dauert eine Woche lang, denn im Gegensatz zu Arbeiten an Land muss die schwimmende Insel, auf der sich der Bagger befindet, immer wieder neu befestigt werden. Große Rohre werden dazu in den Boden gerammt. Die Zulieferung mit den Steinen erfolgt an Land mit einem Kipplaster, das tonnenschwere Gut wird dann auf ein Schiff verladen und vor der Bagger-Plattform positioniert.

Der Greifarm packt sich wiederum die Steine und legt sie für das bloße Auge nicht mehr sichtbar tief an die Spundwand, die damit gesichert wird. Der Baggerfahrer tastet sich mit Gefühl entsprechend an die richtige Stelle vor, wo lediglich Dreck an der Oberfläche zu erkennen ist. Diese Arbeiten stehen auf einer Länge von etwa 150 Metern entlang der Spundwand an, die ansonsten noch gut in Schuss ist.

Neue Räder

Weil für die Arbeiten das Containerterminal geschlossen werden musste, hat Gingado die Zeit genutzt, auch dem großen Kran neue Laufräder verpassen zu lassen, die in den gut 20 Jahren ebenfalls stark beansprucht wurden. Denn auf den 28 Rädern, die an Eisenbahnwaggon-Räder erinnern, befindet sich ein 25 Meter hoher und 95 Meter breiter Kran, der neben dem befestigten Spreader mit seinen zehn Tonnen auch noch 27 Tonnen schwere Container heben kann und muss. „Für den Wasserumschlag ist der Kran das Herzstück“, weiß der Geschäftsführer um die Bedeutung dieses beweglichen Teils der Infrastruktur.

Und in die Krananlage im Containerterminal wird fortlaufend auch investiert. Doch nicht nur darin und in die Uferbefestigung. Speziell die Eisenbahninfrastruktur im Rheinhafen-Areal muss in Schuss gehalten werden. Die Liste der zurückliegenden fünf Jahre: Bahnübergänge auf der Alten Straße wurden erneuert, ebenso wie entlang der Straße die Schienen, aber auch im Hafengelände die Bahnübergänge und insgesamt mehr als 400 Bahnschwellen sind erneuert worden. „Es waren alles Dinge, die für den Betrieb des gesamten Hafens notwendig waren“, erläutert Gingado. Teilweise sei man hier in den Jahren vor seinem Wirken auch im Rückstand gewesen.

Geld musste der Geschäftsführer aber auch beispielsweise für die Anschaffung eines zweiten Containerstaplers in die Hand nehmen, um die Arbeitsabläufe sicherer und effizienter zu gestalten, wie er erklärt. Die Liste vervollständigt wird durch erneuerte Büros. Zentral bei allem sei gewesen, den Hafen für die Zukunft aufzustellen. „Und das hat alles der Hafen erwirtschaftet.“ Froh ist der Geschäftsführer, dass auch OB Wolfgang Dietz ein Bekenntnis zum Hafen gibt.

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