Weil am Rhein Eine Bleibe gefunden

Weiler Zeitung
Die Situation in der Wohncontainer-Einrichtung am Messeplatz gestaltet sich laut Stadt generell problemlos. Fotos: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Asyl: 450 Flüchtlinge in Weil am Rhein untergebracht / Neues Provisorium am Sägischopf

Bei der Unterbringung von Flüchtlingen hat sich die Lage etwas entspannt. Am Sägischopf in Haltingen reicht es damit, befristet Wohnraum für 60 statt für 80 Menschen zu schaffen. Befürchtungen von Anwohnern wegen der Wohncontainer-Einrichtungen am Messeplatz haben sich laut Aussage der Stadt gelegt.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Für insgesamt rund 450 Flüchtlinge konnte in Weil am Rhein eine Bleibe gefunden werden. „Ausreichend Wohnraum konnte durch die Kombination verschiedener Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden“, erklärt Stadtsprecherin Junia Folk gegenüber unserer Zeitung.

Stadt nutzt verschiedene Möglichkeiten

Etwa ein Drittel wohnen in privaten Unterkünften mit Mietvertrag, und knapp zwei Drittel werden von der Stadt untergebracht. Es wurden unterschiedliche Optionen realisiert. In Otterbach konnten die ehemaligen Zollhäuser erworben werden, auch hat die Stadt einige Gebäude für einen befristeten Zeitraum angemietet. Dabei handelt es sich laut Folk in der Regel um Gebäude, bei denen in nächster Zeit größere Änderungen anstehen und bis dahin in der Übergangszeit die Stadt als Zwischennutzer fungiert, wie bei der Ex-Gemeinschaftsunterkunft in Alt-Weil, also auf dem Gelände der früheren Firma Getränke Walter. „In einem kleinen Umfang hat die Stadt auch Wohnungen für die Unterbringung angemietet.“

Messeplatz: Befürchtungen haben sich gelegt

Die Zielrichtung der Rathausspitze ist klar die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen. Eine große Ausnahme bilden hier die Wohncontainer für 66 Flüchtlinge auf dem Messeplatz, die vor einem Jahr bezogen wurden. Die Einrichtung mit den Drei-Zimmer-Wohnungen gestalte sich „generell ruhig und problemlos“, erklärt die Stadtsprecherin. „Befürchtungen einzelner Anwohner zu Beginn, wie beispielsweise, dass die Einrichtung zu Lärmbelästigung führen könnte, haben sich gelegt.“ Bisher liege eine Beschwerde eines Nachbarn über nächtliche Ruhestörung vor. Die Stadt geht davon aus, dass das erhöhte Lärmaufkommen nachts eine vorübergehende Begleiterscheinung des besonders heißen Sommers war, „der wie andernorts auch zum längeren Verweilen draußen einlud“, schildert Folk.

Platz für 60 Flüchtlinge am Sägischopf

Eine weitere Ausnahme von der dezentralen Unterbringung wird nun neben der Festhalle in Haltingen errichtet. „In Kürze erwarten wir die Baugenehmigung“, erklärt Erster Bürgermeister Christoph Huber. Noch in diesem Jahr sollen die Wohncontainer von 60 Flüchtlingen bezogen werden. Schon jetzt ist etwas Rasen abgetragen und die Position der künftigen mobilen Wohneinheiten erkennbar, die von der Wohnbebauung deutlich weiter entfernt liegen im Vergleich zu der großen Flüchtlings-Notunterkunft, die seinerzeit im Zuge der hohen Zahl an Geflüchteten schnell errichtet werden musste.

Wer die neuen Nachbarn sein werden, weiß die Weiler Verwaltung noch nicht. Folk: „Die Stadt hat keinen Einfluss darauf, aus welchen Nationen die Menschen kommen, die der Landkreis zuweist, ebenso wenig, ob Familien oder Einzelpersonen als Bewohner einziehen werden.“ Klar ist, dass sie in Vier-Zimmer-Wohnungen künftig hier leben.

Perspektiven bei der Unterbringung

Die Einrichtungen am Messeplatz und am Sägischopf verschaffen Weil am Rhein erst einmal einen zeitlichen Puffer, die Weichen für die Zukunft zu stellen. „So können wir für den Moment tatsächlich etwas Druck aus der Situation nehmen“, erklärt Folk. Doch die Herausforderungen des regulären, derzeit angespannten Wohnungsmarkts blieben bestehen. „Wir hoffen, dass die Bauprojekte der stätischen Wohnbau voran kommen“, setzt Erster Bürgermeister Huber hier auf langfristige Lösungen statt auf die Provisorien.

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