Weil am Rhein Eine Frau mit vielen Talenten

Weiler Zeitung

Portrait: Bei Gabi Eberhardt aus Weil laufen viele Fäden zusammen / Gründerin der „Quaakdäsche“

„Gabi hier, Gabi dort“ – auf vielen Ebenen ist Gabriele Margarethe Eberhardt aktiv, wobei ihr Engagement sehr breit gestreut ist. Das wurde ihr wohl schon in die Wiege gelegt, denn bereits als Schülerin liebte die ehemalige Friedlingerin Malen, Musik, Turnen und hatte früh klare Vorstellungen über ihre Berufswahl.

Von Monika Merstetter

Weil am Rhein. Mit Friseurin, Nonne, Lehrerin oder Entwicklungshelferin sind nur einige der damals infrage kommenden Ziele genannt. Ganz pragmatisch wollte sie schnell auf eigenen Füßen stehen. Dazu verließ sie das Gymnasium nach der zehnten Klasse, absolvierte eine kaufmännische Lehre und zog von zu Hause aus.

Nicht nur, weil am Montag alle Gasthäuser Ruhetag hatten, war ihre Wohnung bei Freundinnen und Freunden beliebt als „Café Neckermann“, wie ihr lediger Name war. Nie schloss sie die Wohnungstür ab und es kam, wer gerade Lust auf einen Besuch hatte. Viele Nächte wurde in kleiner und großer Runde bei ihr diskutiert und gelacht.

Vorausgegangen war ein klassischer Gitarrenunterricht bei Rudolf Andris, als ihre Mutter sie auf eine Zeitungsanzeige hinwies, dass Mitspielerinnen für eine Damenguggemusik gesucht wurden. Mit Gleichgesinnten schloss sie sich zusammen und gründete 1986 die erste Wiibergugge „Quaakdäsche“. Zuerst schlug sie den Schellenkranz, dann brachte sie sich autodidaktisch das Posaunen- und schlussendlich das Trompetenspiel bei. Weil die Dirigentin nach einem Jahr bereits aufgab, übernahm sie kurzerhand die Leitung. Noch heute ist sie Musikchefin.

Mit ihrem musischen und komödiantischen Talent war sie bei Familien- oder Vereinsfesten beliebt für ihre Schnitzelbangg-Kreationen. So war es nicht verwunderlich, als sie mit den beiden Gleichgesinnten aus der Guggemusik, Barbara Tretter und Sabine Iles, 1999 die einzige reine Damengruppe unter den Schnitzelbangg-Sängern, „D‘ Düpflischisser“, gründete.

Auf die Hilfsbereitschaft und die Organisation des Multitalents können viele zählen. Die jährlichen Ausflüge und Feiern, die sie für die „Quaakdäsche“ plant, sind legendär, ebenso die speziellen Muttertagsfeiern. Sie war Mitglied bei der Pfadfinderinnenschaft St. Georg und im Frauenverein St. Peter und Paul. Genauso engagierte sie sich während der Schulzeit der drei Kinder als Elternvertreterin.

Mit ihrem Mann Volker hatte sie von 1996 bis 2003 den Hausmeisterposten bei der Pfarrgemeinde Guter Hirte inne. Ihre Dienste weiß auch Straßenfestorganisator Reinhard Schmid zu schätzen, ist sie ihm doch seit acht Jahren eine wertvolle Stütze.

Kunst als Hobby

Nach wie vor arbeitet sie „nebenher“ mit Begeisterung in ihrem erlernten Beruf – und als ob das nicht alles genug wäre, hat Gabi Eberhardt, seit sie vor 14 Jahren einen „Nana-Kurs“ bei der VHS in Emmendingen geschenkt bekommen hat, ein weiteres Hobby. Aus Draht, Pappmaché und viel bunter Farbe stellt sie kleine oder auch lebensgroße „Nanas“ nach dem Vorbild von Niki de Saint-Phalle her. Mit ihrer kreativen Fantasie stieß sie dabei platztechnisch schnell an Grenzen. Zuerst teilte sie sich mit einer anderen Künstlerin in Inzlingen ein Atelier und packte die Gelegenheit am Schopf, als sie 2011 im TAM bei Erwin Sütterlin geeignete Räumlichkeiten fand, wo sie sich seither in einer intensiven Schaffensphase befindet.

Da das Energiebündel nie stehen bleibt, geht sie schon wieder einen weiteren Schritt, indem sie mit ihrem Atelier „Schwer auf Draht“ ab dem 16. Juni in der Hauptstraße 175 zu finden ist.

Weitere Informationen: www.schwer-auf-draht.de

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