Weil am Rhein Eine Fülle origineller Kreationen

Walter Bronner

Kunsthandwerksmarkt: Schauplatz schöpferischen Ideenreichtums. Großer Andrang im Kesselhaus.

Weil am Rhein - Als ein kulturelles Ereignis von besonderem Rang behauptete der Kunsthandwerksmarkt im Weiler Kesselhaus am Wochenende erneut seinen Kultstatus. Der Publikumsandrang war schon zur Eröffnung am Samstag recht groß und steigerte sich noch im Lauf der beiden Tage.

Gefragter Standort

Für Oberbürgermeister Wolfgang Dietz ist dies ein Beleg, dass seine Stadt in kultureller Hinsicht ein gefragter Standort mit herausragenden Events ist. Das zeigten auch die 30, teils von Alzey bis Wickenroth angereisten Aussteller an ihren mit Kunst und kunsthandwerklichen Erzeugnissen originell und opulent bestückten Ständen. 44 Tage vor Weihnachten sei auch ein idealer Zeitpunkt, sich nach besonderen individuellen Geschenken umzusehen, befand der OB.

Den drei engagierten und mit ambitionierter Kompetenz tätigen Marktorganisatorinnen Eveline Günter-Thietke, Herta Klein und Elke Willke dankte er mit Blumensträußen. Gewürdigt wurde auch der Einsatz der weiteren Team-Mitglieder Börries von Oeynhausen (Plakat- und Flyer-Entwürfe), Brigitte Wittkämper (Märchenerzählerin), Rena Hadji-Cheykh und Monika Merstetter (Stadtführerinnen). Den fetzigen musikalischen Rahmen zu alldem lieferte die frisch getaufte „Bonds Combo“ – ein vierköpfiger Ableger von „Bonds-Big-Band“ – auf Geige, E-Gitarre, Piano und Saxofon unter anderem mit Spitzentiteln von Dizzy Gillespie und der Patti Smith ab. Die famose Nachwuchstruppe wurde stürmisch beklatscht und zu mehreren Zugaben animiert.

Opulent bestückter Markt

Spezielle Quiche-Happen, hausgemachte Pralinen, Süßgebäck und Getränke mundeten dem Publikum ebenfalls, bevor es sich um die Stände drängte. Und da war wieder alles aufgeboten, was in einem normalen Ladengeschäft kaum anzutreffen ist: Puppenköpfe und andere figürliche Gebilde aus „gekochtem“ und zur formbarer Masse verarbeiteten Zeitungspapier, zu kunstvollen Uhren umgearbeitete Langspielplatten und Crazy Patchwork-Kreationen ebenso wie weniger auffällige, aber handwerklich untadelig und optisch schöne Gebrauchsgegenstände aus Holz, Stein, Leder, Keramik, Filz und anderen Naturmaterialien. Natürlich auch Modekreation aus Wolle und Stoffen, die zum Teil selbst gezwirnt und gewoben waren.

Besonders auffällig hier die kleidsamen Erzeugnisse aus dem hohen Norden, wie sie die Volksgruppe der Samen dort trägt.

Schmuckkarten von eigenen Fotos oder gar mit selbst gemalten Motiven, werbeträchtiges Breitband-Design, filigrane Radierungen sowie jede Menge Schmuckkreationen, sowohl aus Edelmetall und kostbaren Steinen als auch aus wohlfeilerem Material, fehlten ebenfalls nicht. Und ein Raumabteil verströmte einen satten Schwall unterschiedlichster Duftnoten aller erdenklichen Ingredienzien, die zur Seifenherstellung gebraucht werden.

Wer noch mehr sehen wollte, konnte sich in etlichen Künstlerateliers umtun, die Gedenkausstellung Holger Kröner, das Textilmuseum und die Schmiede besuchen. Zum erholsamen Verweilen luden die Märchenerzählerin und das Kulturcafé ein, und bei geführten Rundgängen wurde auch die Geschichte des einstigen Textilveredelungsbetriebs und heutigen Künstler-Refugiums geschildert. Beim Filzen mit Erika Zoubkov schließlich waren kreativ begabte Kinder gut aufgehoben.

Gegen Hunger und Durst gab es auch einige Anlaufstellen, darunter der Waffelstand der Grundschüler des Vorderen Kandertals.

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