Weil am Rhein Eine gelungene Jubiläumsausgabe

Weiler Zeitung

Tradition: 50. Altweiler Straßenfest zieht viele Besucher an

Das Altweiler Straßenfest verwandelte die Hinterdorfstraße am Wochenende wieder in eine bunte Festmeile. Trotz des zeitweiligen Wetterpechs durch den gestern um die Mittagszeit einsetzenden Dauerregen zog Chef-Organisator Reinhard Schmid eine zufriedene Bilanz dieser 50. Auflage der Altweiler Traditionsveranstaltung.

Von Adrian Steineck

Weil am Rhein. „Am Samstag war bereits tagsüber mehr los als in vergangenen Jahren“, hatte Schmid gestern im Gespräch mit unserer Zeitung Grund zur Freude. Eine Veranstaltung wie das Altweiler Straßenfest, die sich überwiegend im Freien abspielt, steht und fällt natürlich mit dem Wetter. „Vermutlich haben viele Besucher am Samstag gedacht, sie schauen etwas früher am Tag bei uns vorbei, bevor der Regen kommt“, meinte der Chef-Organisator schmunzelnd.

Mit Blick auf die vergangenen fünf Jahrzehnte erinnerte Schmid zugleich daran, dass das Fest von Wetterunbilden meist verschont geblieben sei. „Einmal in diesen 50 Jahren gab es eine Ausgabe, bei der es an allen drei Festtagen geregnet hat, das war sowohl für die Vereine als auch für die Besucher nicht schön“, blickte er zurück.

Bei der Jubiläumsausgabe des Straßenfests waren es 21 Vereine und Organisationen, die sich mit Buden und Ständen beteiligen. Neben Stammgästen wie dem Eisenbahner Sportverein (ESV), der Raclette anbot – „Das geht eigentlich immer“, sagte ein Helfer des Vereins gegenüber unserer Zeitung –, gab es auch drei Neuzugänge: Die Rolli-Freunde, die sich für die Belange von Rollstuhlfahrern einsetzen, die Guggemusik Nodespucker und der Gourmet-Dome waren erstmals in Altweil dabei. „Es ist immer schön, wenn wir Neuzugänge haben, und auch ein Verein wie die Rolli-Freunde braucht natürlich Einnahmen“, legte Schmid dar.

Traditionelles Handwerk stößt auf Interesse

Ebenfalls neu dabei, obwohl in der Hinterdorfstraße nicht unbekannt, war die Steinhauerei Bernhard. Überhaupt lag bei der 50. Ausgabe des Altweiler Straßenfestes wieder verstärktes Augenmerk auf dem traditionellen Handwerk, nachdem dieser sonst feste Bestandteil des Festes im vergangenen Jahr aufgrund einer Traktorenausstellung etwas zu kurz gekommen war: Das Altweiler Urgestein Herbert Stahl schliff Scheren und Messer, während Ernst Karle aus Muggenbrunn den interessierten Besuchern zeigte, wie er seine Dachschindeln fertigt. „Besonders wichtig ist das richtige Holz, in diesem Fall das Holz der Schwarzwaldfichten“, erklärte er. Diese sind auf 1200 Metern Höhe langsam gewachsen, was sich an den engen Jahresringen zeige. Zunächst sägt Karle aus den Bäumen Rollen, dann spaltet er diese und fertigt daraus seine Dachschindeln.

Auf rege Resonanz stießen auch die Dodos, zwei sogenannte Walking-Acts, also Künstler, die ihr Publikum gehend unterhalten. Das Duo der beiden bunten „Riesenvögel“ aus Frankreich war auf Einladung des Weiler Kulturamtsleiters Tonio Paßlick gekommen. Dieser hatte ursprünglich nur einen Dodo gebucht und war umso erfreuter, als die unterhaltsamen „Tiere“ im Doppelpack kamen, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagte. Am Samstag- und Sonntagnachmittag sorgten die beiden verkleideten Künstler für viel Heiterkeit und strahlende Augen bei den Besuchern des Festes.

Strahlende Augen bekam auch Reinhard Schmid, der das Fest gemeinsam mit Gabi Eberhardt und Renè Winzer organisiert hatte. Als Überraschung für ihn trat eine Gruppe Dudelsackspieler auf, um das 50. Straßenfest gebührend zu eröffnen.

Während das Fest am Samstag bis in die Abendstunden von der Sonne verwöhnt wurde, trübte der Regen am Sonntag vorübergehend etwas die Stimmung. So mancher Stammbesucher aber fühlte sich an die Premiere des Straßenfestes vor 49 Jahren erinnert, als es ebenfalls regnete.

Gut besucht war auch der Stammtisch der Partnerstädte. Der Weiler Kulturamtsleiter Tonio Paßlick und Bürgermeister Christoph Huber freuten sich über den regen Austausch mit dem brandenburgischen Trebbin, dessen Vertreter fest zum Straßenfest dazu gehören. Allerdings hatten die Vertreter der Partnerstadt auch einen Wermutstropfen parat: „Es kann gut sein, dass wir im kommenden Jahr nicht mehr in dieser Konstellation beim Straßenfest sind“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Ina Schulze mit Blick auf die Anstrengungen für die Beteiligten.

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