Im Kohlenpott wuchs er auf und machte in Bochum am humanistischen Gymnasium sein Abitur, ehe es 1960 nach Freiburg und München zum Studium ging. Dazu gehörte auch ein Stipendium in Großbritannien.
Bevor Karl-Heinz Niechoj Geschichte, Englisch und Gemeinschaftskunde als Hauptfächer studiert und 1967 abgeschlossen hatte, studierte er einige Semester Archäologie, Geographie, Latein und Kunstgeschichte. Denn das Fach, das ihn eigentlich interessierte, gab es damals noch nicht: Kulturanthropologie. Die Wissenschaft vom Menschen und den verschiedenen Kulturen sollten ihn aber noch ein Leben lang begleiten.
Dem Kant-Gymnasium, in dem er von 1968 bis 1996 als Lehrer, Ausbilder, Fachleiter und Personalrat tätig war, ist er bis heute verbunden. Er war auch Dozentensprecher und Kuratoriumsvertreter der Volkshochschule unter dem damaligen Leiter Edgar Dietz.
Die Jahre in Afrika
Wie „ein geschenktes zweites Leben“ bezeichnet Karl-Heinz Niechoj im Rückblick seine Jahre in Afrika. 1996 hatte er die neue Herausforderung angenommen, was er heute als „Glück der späten Chance“ bezeichnet.
Er übernahm in Windhoek in Namibia die Leitung der Deutschen Auslandsschule. Sechs Jahre leitete er mit Erfolg diese große Schule. „Es war eine spannende und inspirierende Zeit“, sagt Niechoj und bezieht mit dieser Feststellung auch den Lebensabschnitt danach mit ein. Denn das Kapitel Afrika war nach Namibia noch nicht beendet, zu sehr faszinierten ihn das Leben und die Menschen in dem zweitgrößten Kontinent der Erde.
Als Pensionär verbrachte der Vater zweier erwachsener Kinder zusammen mit seiner Frau Evelin noch bis 2016 im Wechsel jeweils ein halbes Jahr in Haltingen und in Kommetjie südlich von Kapstadt. In dem Dorf direkt am Atlantik brachte er sich ein und gewann schnell Freunde.
Vor fünf Jahren brach das Ehepaar Niechoj das „Doppelleben“ ab und kehrte nach Haltingen in das Haus zurück, wo es seit 1973 lebt. „Hier fühlen wir uns daheim. Haltingen ist mein Lebensumfeld, Weil am Rhein mein Wohnort“, sagt Karl-Heinz Niechoj.
Langeweile kennt der Jubilar nicht, denn neben der Anthropologie interessiert er sich besonders für Kunst und Botanik. Zeitlebens malt er gerne, liest viel, liebt die praktische Arbeit in Haus und Garten und genießt die Gassigänge mit Sam und Neela, den beiden Hunden. Auch Kochen ist ihm Ausgleich und Entspannung.