Weil am Rhein Eine Investition in die Naherholung

Ingmar Lorenz
Der Dreiländergarten, in dem sich unter anderem das Sundgauhaus befindet, ist ein echtes Weiler Kleinod. Foto: Ingmar Lorenz

Jahresabschluss: Zahlen der Landesgartenschau GmbH vorgestellt / Stadt gibt 150 000 Euro für Rücklagen

Die Vorstellung des Jahresabschlusses 2021 der Landesgartenschau Weil am Rhein 1999 GmbH ging in der Sitzung des Finanzausschusses über das reine Vorstellen der Zahlen weit hinaus. Auch die Zukunft der Anlage, die künftige Finanzierung des Unterhalts sowie die allgemeine Situation im Park wurden beleuchtet.

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein. Dabei wurde von den Mitgliedern des Finanzausschusses durchweg der gepflegte Zustand positiv hervorgehoben. Auch OB Wolfgang Dietz lobte die hohe Motivation der Mitarbeiter der Landesgartenschau-Gesellschaft, die mit den entsprechenden Arbeiten betraut sind.

Lob für gepflegte Parkanlage

Die gesamte Anlage habe einen enorm hohen Stellenwert für die Bürger, befand Matthias Dirrigl (SPD). „Wir haben gerade in den vergangenen Jahren bemerkt, wie wichtig Naherholung ist.“ Dirrigl sprach sich deshalb dafür aus, die noch ausstehenden Instandhaltungsarbeiten möglichst zeitnah umzusetzen. Zudem plädierte er dafür, hinsichtlich der Maßnahmen gegen Vandalismus am Ball zu bleiben. Es hätten sich diesbezüglich zuletzt bereits Verbesserungen ergeben; Stichwort: Parkaufsicht.

Nicole Sütterlin (Grüne) regte an, zum Beispiel entsprechende Hinweisschilder in verschiedenen Sprachen aufzustellen, auf denen für einen pfleglichen Umgang mit der Parkanlage geworben wird.

Weibezahl: Nilgänse im Blick behalten

Bei allem Lob mahnte Claus Weibezahl (CDU) an, das Thema Nilgänse im Blick zu behalten. Die invasive Art, die auch den Dreiländergarten zunehmend für sich entdeckt, könnte zum Problem werden. „Es mussten deswegen schon Parkanlagen geschlossen werden.“ Dies konnte OB Dietz bestätigen und verwies auf die Situation in Stuttgart, wo Nilgänse inzwischen zu eine regelrechten Plage geworden sind. Zugleich, so der Rathauschef, habe die Verwaltung – ähnlich wie bei den Krähen – nur beschränkten Handlungsspielraum, da der Artenschutz Priorität genieße. Man könne kaum viel mehr tun, als ein Konzept erstellen. „Aber Vögel halten sich nun mal nicht an Konzepte.“

Corona wirkt sich zweifach aus

Auf die finanzielle Situation der Landesgartenschau GmbH hat sich die Corona-Krise in zweierlei Hinsicht ausgewirkt. Denn wie Diana Bara von der Haushaltsabteilung darlegte, seien durch ausgefallene Veranstaltungen zwar weniger Einnahmen zu verzeichnen, gleichzeitig seien dadurch aber auch weniger Kosten für die Instandhaltung angefallen.

Rücklagen bis zum Jahr 2029 gestreckt

Die Gewinn- und Verlustrechnung weist ein Ergebnis von rund 391 000 Euro auf und liegt damit mehr als 20 000 Euro unter dem Planansatz. Die Summe der Aufwendungen beläuft sich auf etwa 469 000 Euro, gut 63 000 weniger als veranschlagt. Der Jahresverlust wird mit etwa 70 000 Euro beziffert, 26 000 Euro weniger als geplant. Ein von der Stadt gewährter Kassenkredit in Höhe von 15 000 Euro wurde bereits vollständig zurückgezahlt.

Die Kapitalrücklage liegt aktuell bei 294 000 Euro. Dieser Betrage nimmt peu à peu ab, so lang, bis die Verluste und Abschreibungen die Rücklage vollständig aufgezehrt haben. Dieser Punkt sei ohne weiteres Eingreifen bereits im Jahr 2025 erreicht. Da seitens der Stadt aber ein Interesse daran besteht, die Gesellschaft weiterhin zu erhalten, soll ein Zuschuss in Höhe von 150 000 Euro gewährt werden. Durch diesen wird der Fortbestand der GmbH dann bis voraussichtlich 2029 sichergestellt.

Über künftige Strukturen nachdenken

Wie Dietz auf Nachfrage von Jürgen Valley (SPD) erklärte, sei es aus seiner Sicht das richtige Vorgehen, die Gesellschaft in den kommenden Jahren weiter zu erhalten, anstatt deren Aufgaben in die Verwaltung zu integrieren, auch wenn es außer Frage stehe, dass man sich hinsichtlich der Zeit nach 2029 über die Strukturen Gedanken machen müsse. Die GmbH wird im Wesentlichen durch den Aufwendungsersatz in Höhe von 400 000 Euro von der Stadt finanziert. Kosten fallen also so oder so an, erklärte Dietz – entweder in Form des Aufwendungsersatzes oder im städtischen Haushalt. „Wenn wir die Anlage erhalten wollen, müssen wir Geld in die Hand nehmen“, fasste Dietz zusammen.

Valley hatte zuvor auch darauf hingewiesen, dass er sich tiefer gehende Informationen und weitere Berichte, unter anderem über die Tätigkeiten des Aufsichtsrats, gewünscht hätte. In der Abstimmung votierte er denn auch gegen die Beschlussvorlage, sein Fraktionskollege Dirrigl enthielt sich. Die übrigen Ausschussmitglieder stimmten zu.

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