Weil am Rhein Eine Meisterschülerin

Weiler Zeitung
Bettina-Heinen-Ayech: Pastellgemälde von Erwin Bowien. Foto: zVg

Nachruf: Künstlerin Bettina Heinen-Ayech gestorben

Weil am Rhein - Der Tod der Künstlerin Bettina Heinen-Ayech berührt viele Kunstfreunde in Weil am Rhein. Die aus Solingen stammende Aquarellistin und „Plein Air“-Malerin Bettina Heinen-Ayech ist am 7. Juni überraschend in München im Alter von 82 Jahren verstorben.

Als Meisterschülerin des Weiler Künstlers Erwin Bowien (1899-1972) hat sie ihr Leben zwischen Europa und Afrika verbracht. Sie hat ihr Leben auch dem Erhalt des Werks von Erwin Bowien gewidmet und 1976 zusammen mit Inken Drozd-Barrera den Freundeskreis Erwin Bowien gegründet, dessen Präsidentin sie bis zu ihrem Tode war.

Die internationale Karriere der Künstlerin fing 18-jährig mit einem Paukenschlag an, als die damals noch unbekannte junge Malerin von der berühmten Frankfurter Galeristin Hanna Bekker vom Rath in die Gruppenausstellung „Deutsche Kunst der Gegenwart 1955/56“ aufgenommen wurde, die Werke von Karl Schmidt-Rottluff, Paul Klee, Max Beckmann, Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner und Käthe Kollwitz auf Tournee durch Amerika, Afrika und Asien zeigte. Der Maler Schmidt-Rottluff nahm sie unter seine Fittiche und riet ihr: „Bettina, bleib dir treu“. Das Angebot von Oskar Niemeyer, der ihr anbot, die neue Hauptstadt Brasilia, die er gerade baute, mit Fresken zu bemalen – konnte sie aufgrund ihres Alters nicht annehmen.

Bettina Heinen-Ayech war die Tochter des Journalisten und Lyrikers Hans Heinen und von Erna Heinen-Steinhoff, die in dem alten Steigerhaus des Bleibergwerkes Solingen-Höhscheidt ihren Kunst- und Literatensalon hielt. So lernte Bettina – der Vorname sollte ihre Signatur werden – ihren wichtigsten Lehrer und Mentor kennen, den Weiler Kunstmaler Erwin Bowien, der ihr lebenslang verbunden blieb und mit welchem sie große Kunstreisen durch Europa machte.

Jährlich ging es nach Sylt und an die Nordsee, nach Norwegen und den Rhein runter bis ins Tessin. Bettina entwickelte sich zu einer begnadeten Landschafts- und Porträtmalerin und fand früh Sammler in Deutschland, Frankreich, Österreich, Norwegen und der Schweiz. Nach einer Ausbildung an den Kunstschulen in Köln, München und Kopenhagen war ein monatelanger Aufenthalt an der Winterakademie in Luxor für sie der Weckrufs der ihr das Erlebnis der Wüste und das Licht des Orients näher brachte.

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