Weil am Rhein Einst Ableger von Efringen-Kirchen

Weiler Zeitung
Ein DIN-A-5-Blatt reichte aus für das erste gedruckte Wanderprogramm des Schwarzwaldvereins anno 1930. Gerade mal 14 Veranstaltungen wurden damals angeboten. Repro: zVg Foto: Weiler Zeitung

Schwarzwaldverein (I): Hermann Künzigs Rückblick auf die ersten Jahrzehnte des 90-jährigen Weiler Vereins

Ebenso gründliche wie zeitraubende Recherchen hat Vorsitzender Hermann Künzig angestellt, um die erste Hälfte der 90-jährigen Existenz des Schwarzwaldvereins Weil am Rhein zu dokumentieren.

Von Walter Bronner

Weil am Rhein. Dabei waren auch im Archiv des Hauptvereins in Freiburg etliche dicht gefüllte Ordner zu durchforsten. Resultat war ein höchst aufschlussreicher Vortrag mit etlichen Illustrationen an der Jahresabschlussfeier des Vereins (wir berichteten).

Begonnen hat alles mit der Gründung des Schwarzwaldvereins Efringen-Kirchen im Dezember 1922, aus dem dann die Isteiner Bergwacht und die Ortsgruppe Weil am Rhein hervorgingen. Der Jahresbeitrag betrug sechs Reichsmark, zahlbar im November, nachdem die Obst- und Kartoffelernte verkauft war. Mit 34 Gründungsmitgliedern, davon sechs aus der Bergwacht, wurde die Ortsgruppe Weil-Leopoldshöhe im Bahnhofshotel Herrmann (heute Insel) aus der Taufe gehoben. Vorsitzender war der damals 36-jährige August Tröndle. Zusammen mit seinem Vize Willi Meckes konnte er bis zum Jahresende 111 neue Mitglieder werben. 1928 war die Mitgliederzahl bereits auf 234 Mitglieder angewachsen, und 1930 hatte die Ortsgruppe auch das Geld, um erstmal ein gedrucktes Jahresprogramm an die Mitglieder zu verteilen und eine Familienfeier auszurichten.

So eine Familienfeier wurde sehr festlich vorbereitet und von anderen Vereinen unterstützt wie durch die Orchestergesellschaft Weil am Rhein und durch den Gesangverein Frohsinn. Gleichzeitig wurde auch eine Zusammenarbeit mit den Ortsgruppen Lörrach und Kandern initiiert.

Zuständigkeitsbereich der Ortsgruppe war das Gebiet von Weil bis Schliengen nebst Binzen, Ötlingen, das Gebiet der Lucke und die Lange Erlen. In diesem Bereich wurden 97 Standorte mit Wegweisern eingerichtet. Dem ersten Wanderplan zufolge waren laut Künzig „unsere Vorkämpfer jung, frisch, ohne Fernseher und digitale Demenz noch Enthusiasten“, die schon früh um 5.30 Uhr den Zug ins Wiesental bestiegen, um dann eine achtstündige Belchenwanderung (mit Rucksackverpflegung) zu absolvieren.

1931 schuf der Verein eine (heute nicht mehr vorhandene) bequeme Wegführung zur Tüllinger St. Ottilien-Kirche mit Anschluss an den Westweg Pforzheim-Basel. Dafür gab es vom Hauptverein 300 Reichsmark Zuschuss. Im Oktober gleichen Jahres wurde eine Skiabteilung gegründet, und im Dezember wird berichtet, dass die Ortsgruppe der Bergwacht angeschlossen war und sechs Mitglieder dort aktiven Dienst versahen. Bei der folgenden Hauptversammlung musste auf Anordnung des Hauptvereins der Mitgliedsbeitrag von sechs auf, 4,50 Reichsmark gesenkt werden. Von 1932 wird berichtet, dass 50 Standorte mit Wegweisern eingerichtet und 16 Ruhebänke aufgestellt wurden. Damit nicht genug, denn für die neu festgelegte letzte Teilstrecke des Weswegs Pforzheim-Basel, die jetzt durch Weil führte, mussten noch 55 Tannenbäume im Röttler Wald gefällt werden.

Zusätzlich wurden noch vier Ster Eichenholz mit Pferde- und Ochsen-Fuhrwerken zum Zimmermann Kesser in den Bläsihof gefahren. Das gesamte Holz ergab 100 Standort-Wegweiser und 25 Ruhebänke. (wird fortgesetzt)

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading