Der Obermeister befürchtet außerdem, dass die Schwarzarbeit in der langen Lockdownphase zugenommen hat. „Da hätte ich mir auch mehr Unterstützung seitens des Ordnungsamts gewünscht, dass das kontrolliert wird.“ Auch beim Landes-Innungsverband sei beantragt worden, dass das Thema Schwarzarbeit aufgegriffen wird. „Schließlich konnte man im Fernsehen zum Beispiel Fußballer mit frischen Haarschnitten sehen.“
Lockdown schlägt aufs Gemüt
Im zweiten Lockdown hab er mehr gelitten als im ersten, meint Hauth rückblickend. „Das ging sicher allen so“, denkt er. „Man ist gesund, man will arbeiten – darf aber nicht. Das ist einfach verrückt.“ Da komme ein Gefühl der Überflüssigkeit auf.
Vielen habe die lange Zeit der Schließung – seit dem 16. Dezember hatten die Friseure zu – auch finanzielle Sorgen bereitet. „Das kann Existenzängste auslösen, oder die Furcht, entlassen zu werden.“ Ohne Arbeit merke man auch: „Jeder Tag ist gleich. Und von morgens bis abends hört man nur Corona.“ Man stumpfe ab, falle in ein Loch. „Ich habe mich auch hingehalten gefühlt. Man konnte ja schlecht planen.“ Kollegen hätten sich immer wieder an ihn gewandt. „Als Innungsmeister bin ich auch Ansprechpartner.“
Doch nun sei er umso mehr froh: „Wir sind fit und wir dürfen wieder.“ Er denke, dass alle Salons gut zu tun haben werden. Er habe sogar von einem Friseur gehört, der am 1. März – als die Salons wieder besucht werden durften – nachts um 0.01 Uhr die Pforten für die Kunden öffnete. „Wenn man entsprechende Schichtarbeit hat, ist das auch erlaubt.“