„Diese Zeit kostete viel Energie und Schlaf“, erinnert sich der Jubilar an die Turbulenzen. Doch mit seinem besonnenen, zielbewussten Führungsstil gelang es Jürgen Valley, die Fraktion wieder in ruhiges Fahrwasser zu führen – weg von persönlichen Querelen und hin zur Sacharbeit. Dankbar war er für „die Zusammenarbeit auf Augenhöhe“ mit den anderen Fraktionen im Gemeinderat. Vor allem CDU-Fraktionssprecher Josef Schweikert habe sich ihm gegenüber „sehr rücksichtsvoll“ verhalten.
Zwölf Jahre war Jürgen Valley Fraktionsvorsitzender, ehe er den Vorsitz an Johannes Foege übergab. Beruf und Familie fordern schließlich auch ihre Zeit, zumal er kommunalpolitisch mittlerweile im Landkreis aktiv war. 15 Jahre gehörte er dem Kreistag an. Gerne hätte er noch fünf Jahre weitergemacht, doch bei den Kommunalwahlen im Mai dieses Jahres verfehlte er überraschend den Sprung in den Kreistag. Jürgen Valley, der seit 35 Jahren gewissenhaft die Kassengeschäfte der Arbeiterwohlfahrt führt und 40 Jahre dem Prüfungsausschuss der Steuerberaterkammer angehörte, verhehlt nicht, dass dies für ihn eine Enttäuschung war.
Jetzt kann er sich ganz auf den Gemeinderat in Weil konzentrieren, in dem er sich einen Namen als Finanzfachmann gemacht hat. Und da warten noch genügend Herausforderungen wie zum Beispiel die Zentrumsbildung, die schwierige Lösung der Verkehrsprobleme in der Stadt oder die Finanzlage. Denn angesichts der oft nicht kalkulierbaren Investitionskosten müsse man die Finanzen stets im Blick haben. „Sonst geraten bei abflauender Konjunktur die Rücklagen in Gefahr“, sagt Valley.
Langeweile kennt der vielseitig interessierte Mann nicht. Durch den Rückzug aus dem Berufsleben freut er sich, nun mehr Freizeit und Zeit für seine Familie zu haben. „Wir wohnen in einer schönen Gegend, wo andere Urlaub machen. Da kann man einiges unternehmen.“ Doch die Politik bleibt sein großes Hobby. Dabei bezeichnet er die Situation seiner Partei auf Bundesebene als derzeit „trostlos“ und meint: „Es kann nur besser werden.“