Weil am Rhein Engpass durch starke Jahrgänge

Beatrice Ehrlich

Kinderbetreuung: Die Kindergartenbedarfsplanung für 2022/2023 offenbart drohende Lücken

Weil am Rhein muss sich weiter mit einer steigenden Nachfrage nach Kindergartenplätzen auseinandersetzen. Der sich derzeit abzeichnende Engpass sei aber auch zwei besonders geburtenstarken Jahrgängen zu verdanken, machte Hauptamtsleiterin Annette Huber bei der Vorstellung der Kindergartenbedarfsplanung deutlich.

Von Beatrice Ehrlich

Weil am Rhein. Im Moment bestehe bei derr Versorgung mit Kindergartenplätze keine Luft für weitere Zuzüge, so das Fazit der Hauptamtsleiterin Annette Huber nach der ausführlichen Vorstellung der Bedarfsplanung im Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss. „Wir müssen weiter Plätze schaffen“, hielt sie fest. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung die Bedarfsplanung einstimmig zur Kenntnis genommen.

Neue Gruppen in der „Hohen Straße“ und im Waldkindergarten

Bei der Betreuung von Kindern im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt (Ü3) ergibt sich laut der aktuellen Bedarfsplanung ein rechnerischer Fehlbedarf von 6,3 Gruppen, bei den unter Dreijährigen (U3) von 3,9 Gruppen, rechnete die Hauptamtsleiterin vor. Durch zwei besonders starke Geburtenjahrgänge im Ü3-Bereich sei hier der Bedarf an Kindergartenplätzen um etwa 60 Kinder höher als normalerweise, eine Situation, sie sich ab dem Kindergartenjahr 2023/24 wieder entspannen werde.

Dem für das kommende Kindergartenjahr festgestellten Fehlbedarf will die Stadt durch die Einrichtung zusätzlicher Gruppen entgegentreten. Drei zusätzliche Gruppen im Ü-3-Bereich und zwei Gruppen im U-3-Bereich sollen in der „Hohen Straße“ im Stadtteil Weil-Ost entstehen, eine weitere Ü-3-Gruppe im Waldkindergarten.

Damit könne man den Fehlbedarf bei den über Dreijährigen vorübergehend decken, während bei den unter Dreijährigen weiterhin zwei Gruppen fehlten. Hier soll die Betreuung durch Tagesmütter und -väter Abhilfe schaffen (wir berichteten).

Die Versorgungsbilanz der Ü-3-Gruppen beinhalte nur die in der Statistik bereits erfassten Kinderzahlen, betonte Huber. So sei das künftige Wohngebiet „Hohe Straße“ noch nicht vollumfänglich berücksichtigt, geschweige denn weitere Zuzüge, auch durch geflüchtete Menschen, etwa aus der Ukraine. Hier soll die Eröffnung zweier weiterer Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten in der KiTa Bärenfels Abhilfe schaffen. Hier entstehen, sobald das notwendige Personal zur Verfügung steht, kurzfristig zwei Gruppen.

Weitere Plätze könnten eventuell in einer betreuten Spielgruppe entstehen, sofern sich dafür Betreuungskräfte finden.

Noch Einschränkungen durch Corona

Auch die 2021 eingeweihte evangelische Kita Hand in Hand im Stadtteil Friedlingen sei bisher noch nicht in vollem Umfang in Betrieb, da auch hier Erzieherinnen fehlen, informierte die Amtsleiterin.

Dem weiteren Ausbau stünde der zunehmende Mangel an qualifizierten Fachkräften entgegen, um die entstehenden Gruppen überhaupt in Betrieb nehmen zu können, stellte Huber abschließend fest.

Eine besondere Herausforderung seien zudem nach wie vor die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, machte Huber deutlich. Durch den Ausfall von erkranktem Personal hätten in den vergangenen Monaten, trotz überdurchschnittlich hoher Impfzahlen, in den Kindergärten immer wieder Öffnungszeiten reduziert, und in manchen Fällen Einrichtungen auch geschlossen werden müssen. Das aktuelle Kita-Jahr sei immer noch durch pandemiebedingte Einschränkungen geprägt.

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