Lions: Ferienfreizeit für Kinder aus dem Dreiland / Erwin Lang und König Bansah zu Besuch
Ferienzeit ist auch Erlebniszeit: Auf Einladung der Trinationalen Regio-Lions lernten 20 Jugendliche aus dem Kreis Lörrach, dem Elsass und der Schweiz das Leben auf einem Bauernhof in Huttwil kennen und schätzen. König Céphas Bansah aus Ghana (wir berichteten) besuchte mit seiner Frau Gabriele auf Einladung des Weiler Geschäftsmanns Erwin Lang das Camp im Emmental.
Weil am Rhein/Huttwil (nos). Bereits zum 20. Mal organisierte Pädagoge Gerhard Laux vom Leo-Club Weil am Rhein das Treffen auf dem Hof von Fritz Mathis. Dabei ist es Laux wichtig, dass sich die Jugendlichen im Alter von zwölf bis 20 Jahren aus den drei Ländern nicht nur kennenlernen, sondern ihnen auch die Tätigkeiten auf dem Bauernhof nähergebracht werden, außerdem sollen sie mitarbeiten.
So mussten die Jungen und Mädchen schon früh raus, und die Kühe melken sowie den Stall ausmisten. Wegen diverser Bienenkrankheiten galt es, dringend das Bienenhaus zu reiningen, zudem bauten die Kinder den Hühnerstall aus. „Die Teilnehmer lernen so die Arbeit der Landwirte schätzen und erweisen ihnen Respekt“, betonte Laux.
Kälbchen kommt auf die Welt
Einer der Höhepunkte war die Geburt eines Kälbchens, die die Gruppe hautnah miterlebte – allerdings war es kein normaler Geburtsablauf, sondern wegen Schieflage musste der Tierarzt eingreifen.
Neben der Mitarbeit auf dem Hof blieb während des einwöchigen Aufenthalts noch genügend Zeit für Kultur und Sport. Neben einem Robotik-Workshop standen auch Bogenschießen, ein Gaudi-Zehnkampf, verschiedene Geschicklichkeitsspiele, Schwimmen sowie Austoben auf dem Abenteuerspielplatz auf dem Programm. Zudem sorgte ein Zauberkünstler mit einfachen Tricks zum Nachmachen für Abwechslung.
Geschlafen wurde übrigens in Schlafsäcken im Strohlager. Als Aufenthalts- und Speiseraum diente ein Scheunenanbau. Für die Teilnehmer entstanden für die ungewöhnliche Freizeit keinerlei Kosten, auch die Zugfahrt übernahmen die Regio-Lions.
Ein echter König zu Besuch
Die Krönung der Woche war sicher der Besuch von König Céphas Bansah, der auf Einladung von Erwin Lang gerne zu den Jugendlichen kam und ihnen Rede und Antwort stand. Lang bereichert die Camp-Aufenthalte seit etwa 15 Jahren mit einem Überraschungsgast. Stilecht nahm der König in seinem königlichen Gewand mit Krone auf einen Thron Platz, der allerdings aus Stroh war. Ghana sei ein reiches Land und bekannt für sein Goldvorkommen sowie für Kakao- und Kaffeeanbau, berichtete der König.
Den Großteil seiner Zeit verbringt er aber nicht in Westafrika, sondern in Ludwigshafen. Dort betreibt der Landmaschinen- und Kfz-Meister eine Autowerkstatt. 1970 kam er im Rahmen eines internationalen Studentenaustauschs nach Deutschland. Mehrmals im Jahr reist er nach Hohoe, um im direkten Kontakt mit seinem Volk die Bedürfnisse und Nöten zu erkennen und nach Möglichkeit auch Abhilfe zu schaffen. Auch medizinisch sorgt der König für Hilfe seiner Untertanen. In Ghana gebe es zwar eine Schulpflicht, diese sei aber nicht kostenlos.
Viele Fragen musste König Bansah den neugierigen Kindern beantworten, der auch sein neues Buch vorstellte: „Zwischen Krone und Schraubenschlüssel – König zwischen zwei Welten“. Der Gewinn soll in Projekte für sein Volk fließen.
Ein weiteres Projekt von Gerhard Laux ist das Reitcamp im Prèhisto-Parc in Rèclère, das diese Woche stattfindet. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.regio-lions.com. Mehr Infos zu König Bansah finden sich unter www.koenig-bansah.de.
