Das sagt die Politik
Letztlich sah das komplette Ratsrund in der Haltinger Festhalle dies anders. Schiffmann hatte zuvor ausgeführt, dass es sich um eine „einzigartige Konstellation“ handele und daran kein Präzedenzfall für die Erhebung von Anliegergebühren entstehe.
Die Straße gebe es schon seit 130 Jahren, seit über einem halben Jahrhundert auch in einem ausgebauten Zustand. Lediglich die zeitgemäße Entwässerung sei noch nicht vorhanden.
Als „merkwürdigen Zustand“ bezeichnete der UFW-Ortschaftsrat, dass nur diese Straße früher nicht von Haltingen übernommen wurde. „Leider fehlt das Papier“, gebe es auch keine Unterlagen zu den Hintergründen. „Ungereimtheiten“ bestünden damit. Schon jetzt müsse die Stadt die Straße oberflächlich sanieren, wobei es auch bleiben solle. Alle seien mit dem Zustand auch hochzufrieden.
Auf mehr Komfort könne verzichtet werden. Es handele sich bei den Anwohnern außerdem zu 80 bis 90 Prozent um Privateigentümer und um ein „soziales Wohngebiet“. Die Menschen sollten weiter dort wohnen können, ohne eine „gigantische Summe“ zahlen zu müssen, also Beträge in fünfstelliger Höhe. Daher gelte es, die Straße nicht zu übernehmen. „Ziel ist, dass die schlaflosen Nächte ein Ende haben.“
Ähnlich positionierten sich auch Jürgen Walliser (FDP) sowie Markus Dembowski (Grünen). Letzterer bezeichnete es als „grotesk“, wenn für eine 130 Jahre alte Straße nun Erschließungsbeiträge fällig würden. Er sah zudem keine Ungleichbehandlung zu anderen Anwohnern, die für ihre Straße zahlen mussten.
Jan Bautz (SPD) ergänzte zudem, dass die barrierefreie Aufwertung der beiden Haltestellen nicht notwendig sei, was Koger anders sah. Letztlich wirkte Thomas Bayer darauf hin, dass die schon über Monate geführte Debatte ein Ende fand und abgestimmt wurde. Einstimmig positionierte sich der Ortschaftsrat gegen die Übernahme der Straße von der Bahn durch die Stadt. Als nächstes wird sich der Fachausschuss und abschließend der Weiler Gemeinderat mit dem Thema befassen.