Dass in der Gartenstadt keine Nachverdichtung eingeplant ist und auch im Bereich der zweigeschossigen Gebäude an der südlichen Schillerstraße keine Veränderungen vorgesehen sind, verwunderte Johannes Foege (SPD) ein Stück weit. Dies hängt laut dem Experten aber an der Besonderheit des Ensembles Gartenstadt beziehungsweise der Betrachtung der gesamträumigen Geschossigkeit.
Weil am Rhein (mcf). Zwar herrscht in Weil durchschnittlich eine Zweigeschossigkeit vor, in der Kernstadt und Friedlingen sowie in Haltingen-West sind es bis zu vier, vereinzelt bis zu sechs und mehr Geschosse, doch allzu hoch hinaus muss es laut der Potenzialstudie auch künftig in der Grenzstadt im Rahmen der vertikalen Verdichtung und Höhenentwicklung nicht gehen.
Potenziale für eine quartierbezogene Höhenangleichung werden für Bereiche in der Kernstadt und in Friedlingen sowie für Areale im Zentrum von Haltingen und in Alt-Weil (südlich des historischen Zentrums) auf drei bis vier Geschosse gesehen. Eine Angleichung der Geschossigkeit auf fünf bis sechs Geschosse könnten bei den Zeilenbauten entlang der Breslauer Straße, bei Bereichen in Friedlingen zwischen Steinackerstraße und Tullastraße in Richtug Rhein sowie in Hafennähe erfolgen.
Knapp 3000 Wohneinheiten lassen sich kurz- bis mittelfristig in Weil am Rhein laut der Studie realisieren.
Schwerpunkt 1: Eine kurzfristige Umsetzung von Flächen in der Bauleitplanung an der Hohen Straße und am Messeplatz sei bis 2025 möglich. Hinzu komme eine mittelfristige bauliche und freiräumliche Qualifizierung des Bestandsquartiers an der Breslauer Straße/Rudolf-Virchow-Straße bis zum Jahr 2030. Unterm Strich komme es so zur kurz- bis mittelfristigen Bereitstellung von zirka 950 Wohneinheiten im Bestand und bei Neubauten.
Schwerpunkt 2: Hier liegt der Fokus auf neuen Lagen am Rhein und der Stärkung des Übergangsbereichs nach Basel und Huningue. Durch die Verlagerung gewerblicher Betriebe (Kanalquartier und Tullastraße/Steinackerstraße) könnten neue Wohnstandorte entwickelt werden. Die Schaffung von rund 640 bis 900 Wohneinheiten bis 2030 wird hier ins Auge gefasst.
Schwerpunkt 3: Der Ausbau des grenzüberschreitenden Stadtquartiers könnte in Otterbach zwischen 680 bis 1100 Wohneinheiten möglich machen. Hierzu ist eine Entwicklung von Flächen zu einem neuen gemischt genutzten Stadtquartier auf dem Radar. Die vorbereitenden Planungen für die anstehende Transformation sind schon angelaufen.