Weil am Rhein Es gibt Hürden für den Erhalt aller Standorte

Weiler Zeitung
Frank Sommerhalter Foto: Marco Fraune

Feuerwehrbedarfsplan II: Zwei-Standorte-Lösung? / „Ein Gerätehaus allein rettet noch keinen Menschen“

Weil am Rhein-Märkt (dab). Erster Bürgermeister Christoph Huber, Rechts- und Ordnungsamtsleiterin Ellen Nonnenmacher und Stadtbrandmeister Frank Sommerhalter nahmen an der Ortschaftsrats-Sitzung teil, um den Feuerwehrbedarfsplan zu erläutern und Fragen zu beantworten. Mittel für die Erstellung des Konzepts sind für den Haushalt 2021 geplant. Für die Feuerwehr sind im Plan 2021 außerdem vier zusätzliche Stellen vorgesehen, darunter ein Gerätewart, dessen Position bereits im laufenden Jahr ausgeschrieben und besetzt werden soll.

Der Vorschlag der Verwaltung basiere auf feuerwehrfachlicher Sicht, die eine Anpassung der Struktur und die Zwei-Standort-Lösung als langfristig tragfähigste Lösung einschätze, erklärte Huber. „Ein Gerätehaus allein rettet noch keinen Menschen. Wir müssen uns an dem orientieren, was an Gefahrenpotenzial vorliegt“, sagte Nonnenmacher. Hohe Investitionskosten und notwendiger Grundstückserwerb würden als Hürden für die Erhaltung aller Standorte in den Ortsteilen gesehen, wodurch sich die Notwendigkeit einer neuen Standort-Struktur ergebe.

Neben einsatztaktischen Erwägungen seien bei der Entwicklung der neuen Struktur die Leistungsfähigkeit der Abteilungen, die Investitionskosten, und die Grundstücksverfügbarkeit zu bemessen. Aus feuerwehrtechnischer und einsatztaktischer Sicht sei eine gemeinsame Unterbringung der drei Abteilungen Haltingen, Ötlingen und Märkt an einem Standort möglich. Eine Entscheidung über die Organisationsstruktur der Abteilungen gehe damit allerdings nicht zwangsläufig einher.

Die Zahl der Einsatzkräfte sei allgemein rückläufig. Hauptanliegen sei daher, die Mannschaftsstärken halten zu können. Im Sinne des Unfallverhütungsgesetzes hätte das Gerätehaus in Märkt aufgrund seiner baulichen Situation schon längst abgerissen werden müssen, sagte Stadtbrandmeister Frank Sommerhalter. Die Mannschaftsstärke allein sage nichts über die fachliche Qualifikation oder die tatsächliche Ausrückstärke aus, zumal Aktive oftmals nicht am Wohnort arbeiteten.

Die Zwei-Standort-Lösung würde in der Praxis bedeuten, dass bei Bränden nicht nur Gruppenstärke, sondern Zugstärke vor Ort sei mit zwei Löschfahrzeugen, einem Mannschaftstransportwagen, Führungsfahrzeug und Logistikfahrzeug. Berechnungen zufolge könnten die gesetzlich vorgeschriebenen Eintreffzeiten innerhalb von zehn Minuten nach Alarmierung durch die Leitstelle auch bei einem Gerätehausstandort außerhalb von Märkt eingehalten werden.

Der Feuerwehrbedarfsplan und die Standortfrage werden abschließend im Gemeinderat Thema sein.

Lesen Sie zum Thema auch "Feuerwehr Märkt in Alarmstimmung".

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