Weil am Rhein In den Museen ist wieder etwas los

Saskia Scherer

Ein Rundgang durch drei Weiler Museen.

Weil am Rhein - Das kulturelle Leben hat wieder ein wenig Fahrt aufgenommen – auch in den städtischen Museen. Ob bei Besuchern oder Aufsichtskräften – die Ausstellungen kommen gut an, wie gestern ein Rundgang unserer Zeitung gezeigt hat.

Im Museum Weiler Textilgeschichte empfingen Luigina Pinna und Martina Rogowski die Besucher. Die beiden sind Mitarbeiterinnen der VHS und wollten einen weiteren Einblick in den Kulturbereich erhalten, deshalb stehen sie neuerdings als Aufsichtspersonen zur Verfügung. „Ich bin heute zum ersten Mal hier und dachte mir: Wow, das ist wirklich ein Stück Geschichte“, schwärmte Rogowski. So gehe es auch den Besuchern, wusste Pinna: „Es kommen zwar noch nicht so viele, zwischen zwei und fünf pro Tag, aber sie sind begeistert.“

Zu den Besuchern am Sonntag zählte Reto Müller aus Aarau, der in Büchern blätterte, die Kuratorin Simone Kern für ihn hinterlegt hatte. „Ich betreibe Familienforschung, weil ich ein Buch schreibe. Unter anderem mein Großvater und mein Urgroßvater haben hier gearbeitet“, erzählte er. „Mal sehen, was ich gebrauchen kann.“ Auf jeden Fall sei die Materie spannend. „Vor eineinhalb Jahren war ich schon einmal hier, da hing hier auch ein Bild, auf dem Familienmitglieder von mir zu sehen waren.“

Viele Erinnerungen

Felix Kroker ist ebenfalls neu als Aufsicht, gestern schob er im Landwirtschaftsmuseum Dienst. Er arbeitet eigentlich in der Stadtbibliothek, und als Aufsichtspersonal gesucht wurde, empfahl ihn Leiterin Ellen Benz. „Es ist eine schöne Abwechslung. Man kommt unter Leute.“

Er habe bereits beobachtet, dass öfter Besucher kommen, die in der Nähe aufgewachsen sind. So auch Herbert Stahl, der kurz hereinschaute. „Das war früher hier unser Spielplatz“, meinte er mit Blick auf den Hof. Hansjörg und Renate Aleth waren ebenfalls nicht das erste Mal im Museum. Die alten Gerätschaften erinnern sie an früher. „Wir sind mit dem Heuwagen durchs Dorf gefahren“, berichtete Renate Aleth. Ihr Mann stammt von einem Bauernhof in Fahrnau. „Oft sind wir von dort bis nach Wies gelaufen.“ Die Menschen hätten wirklich schuften müssen, meinte Renate Aleth.

Im Museum am Lindenplatz in der Ausstellung „Menschen im Museum #gemeinsam #lebendig #kreativ“ war Familie Ziegler aus Weil mit den Enkeln aus Müllheim anzutreffen, die einen Ferienausflug machten. „Wir haben vorher immer das Banner gesehen und dachten, da müssen wir mal hin. Die Ausstellung ist ganz toll und interessant.“

Diese Ansicht teilen Marlene Diebold und Doris Weh, die gestern für die Aufsicht zuständig waren. „Es ist eine Ausstellung für die ganze Familie, sie kommt gut an. So kann man Kindern das Museum näherbringen“, lobte Weh. Gleichzeitig würden auch die Menschen hinter den Kulissen vorgestellt und was sich alles hinter einem Museum verbirgt.

Die Kinder, die im Rahmen der „Getty Challenge“ Kunstwerke nachgestellt haben, seien auch „ganz beseelt“ gewesen, meinte Diebold. „Sie haben eifrig mitgemacht. Und wenn sie jetzt mit ihren Eltern kommen, wollen diese die Werke am liebsten mitnehmen.“ Aber es kämen auch viele Erwachsene alleine. „Wir sind angenehm überrascht von der Resonanz“, sagten die beiden Frauen. „Vor allem für die Ferienzeit.“

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading