Weil am Rhein Etwas weniger Flüchtlinge

Weiler Zeitung
Die nach Weil abgeordneten Beamten der Bundesbereitschaftspolizei kontrollieren auch die Tram 8. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Migration: Zahl der unerlaubten Einreisen geht 2017 in Weil um rund 200 zurück

Weil am Rhein liegt weiter auf einer zentralen Flüchtlingsroute. An der Schweizer Grenze verzeichnet die Bundespolizeiinspektion Weil am Rhein zwischen Basel und Weil die meisten unerlaubt eingereisten Personen. Die Zahl sinkt aber leicht.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Die meisten in der Grenzstadt aufgegriffenen Flüchtlinge benutzten zuletzt öffentliche Verkehrsmittel. In Fernverkehrszügen, in Fernreisebussen, der Tram 8 und in Nahverkehrszügen waren die Asylsuchenden unterwegs, als sie auf die Bundespolizisten trafen.

„Einige wenige Personen nutzten für die unerlaubte Einreise ins Bundesgebiet ein besonders gefährliches Verkehrsmittel: Sie wählten den Güterzug, wo sie sich unter geladenen Lkw versteckten“, erklärt Bundespolizeisprecher Thomas Gerbert im Gespräch. Und dies auch bei frostigen Temperaturen im Winter.

In kleinen Gruppen über die Grenze

Meistens sind die Flüchtlinge allein oder mit zwei oder drei Personen unterwegs, die meisten davon kommen aus Guinea, Nigeria, Eritrea, Somalia, Gambia und Syrien. Eine direkte ärztliche Versorgung muss nicht erfolgen, wenn die Bundespolizisten auf die Asylsuchenden treffen. Gerbert: „Die meisten befinden sich in einem guten gesundheitlichen Zustand.“

2915 statt 3098 illegale Grenzübertritte in Weil

Der Landkreis Lörrach ist für die Bundespolizeiinspektion Weil am Rhein das Schwerpunktgebiet bei den illegalen Grenzübertritten von Flüchtlingen. Im Inspektionszuständigkeitsgebiet reisten im vergangenen Jahr insgesamt 3940 Menschen von der Schweiz unerlaubt ins Bundesgebiet ein, ein Jahr zuvor waren es noch 5039, bemerkt Gerbert für seinen Bereich eine Tendenz nach unten.

Regional seien es aber gerade einmal rund 200 Personen weniger, die illegal einreisten. Insgesamt 2915 unerlaubte Einreisen wurden an den Grenzübergängen zwischen Basel und Weil am Rhein im vergangenen Jahr gezählt, wie es auf Anfrage unserer Zeitung heißt. 2016 waren es noch 3098. Für dieses Jahr könne wieder keine Prognose abgegeben werden. „Es ist schwer zu sagen, ob sich der Rückgang 2018 fortsetzen wird“, sagt Gerbert.

Dass Weil am Rhein die meisten illegalen Grenzübertritte von Flüchtlingen verzeichnete, verwundert Gerbert nicht. So gebe es hier den größten Autobahngrenzübergang Europas. Auch Fernverkehrszüge würden zwischen Italien und Kopenhagen über die Weiler Grenze fahren.

Bearbeitungsstraße nicht genutzt

Die Bearbeitungsstraße in Efringen-Kirchen musste im Jahr 2017 nicht in Betrieb gehen. Diese steht bereit, falls sehr viele Flüchtlinge auf einmal ankommen und erfasst werden müssen.

20 zusätzliche Bundespolizisten, 15 Abordnungen

Zwar arbeiten die Beamten der Bundespolizeiinspektion Weil am Rhein mittlerweile nicht mehr am Anschlag, doch haben sie weiterhin sehr viel zu tun. „Die Belastungsgrenze war schon höher, doch die Unterstützungskräfte machen einen Teil der Arbeit“, erklärt Bundespolizeisprecher Thomas Gerbert.

Die Stärke der Weiler Bundespolizeiinspektion könne „aus polizeitaktischen Gründen“ nicht genannt werden. Doch: 20 Polizeivollzugsbeamte wurden von der Bundespolizeibereitschaft zugeordnet. Weiterhin gibt es aber auch Abordnungen. 15 heimische Polizisten müssen beispielsweise wegen der terroristischen Bedrohung an Flughäfen Dienst schieben oder auch an der österreichischen Grenze. Hier ist eine der Haupt-Flüchtlingsrouten, weswegen für diesen Bereich Grenzkontrollen angeordnet wurden.

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