Doch das Vergnügen wehrte nicht lange. Nicht die Weltwirtschaftskrise, die auch Deutschland erfasst hatte, sondern der Bau des Stauwehrs Märkt, das mit dem Kraftwerk Kembs 1932 in Betrieb ging, setzte dem Strandbad nach nur wenigen erfolgreichen Jahren ein Ende.
Ein Ausflugs- und Naherholungsziel ist der Rhein bei Märkt gleichwohl geblieben. Der Leinpfad lädt zu ausgedehnten Spaziergängen und Radtouren am Rhein entlang ein, das Restaurant „Stauwehr“ bietet Einkehrmöglichkeiten, Rast- und Grillplätze beim Stauwehr und an der ehemaligen Kandermündung werden gerne genutzt.
Seit 1995 der Betriebssteg über das Stauwehr für Radfahrer und Fußgänger geöffnet wurde, bietet auch die Rheininsel zusätzliche Anreize, um Landschaft und Natur zu erkunden – vor allem seit sie im Zuge der Neuvergabe der Wassernutzungsrechte für das Kraftwerk Kembs im Jahr 2010 schrittweise renaturiert wurde.
Weil am Rhein-Märkt (jas). Der Zutritt zum Strandbad war während der Öffnungszeiten jedermann gegen eine Gebühr, die der Inhaber festsetzen konnte, gestattet. Kinder unter zehn Jahren mussten in Begleitung Erwachsener sein, Hunde hatten keinen Zutritt.
„Sitte und Anstand“ galt es bei der Bekleidung zu wahren, so war das Tragen von Sportbadehosen oder so genannter Dreieckshosen ausdrücklich verboten. An- und ausziehen durfte man sich nur an dafür bestimmten Stellen. Des Weiteren verboten waren: das Belästigen oder ins Wasser Schubsen von Badegästen, Lärmen, Schreien und anderes „ungebührendes Verhalten“, das Verunreinigen des Gewässers, das Befahren des Strandbads mit Fahrrädern und Motorrädern, das Anschwimmen und Besteigen am Ufer liegender oder vorbeifahrender Schiffe, in deren Kurs nicht hineingeschwommen werden durfte. Das Entfernen von Rettungsgegenständen war selbstredend nur im Notfall gestattet, und die Badegäste wurden darauf aufmerksam gemacht, dass der Talweg des Rheins durchaus gefährliche Strömungen vorweisen könnte.