Weil am Rhein Freude, aber auch noch Zurückhaltung

Weiler Zeitung
 Foto: dpa/Uwe Anspach

Corona: In den Kindergärten dürfen Gruppen wieder gemischt werden / Umstellung in Weiler Einrichtungen nicht von heute auf morgen / Einhaltung der 3G-Regel bei Elternabenden & Co. funktioniert gut

In Baden-Württemberg ist eine Neufassung der Corona-Verordnung Kita in Kraft getreten: Nach langer Zeit kann der Betrieb auch wieder gruppenübergreifend stattfinden. Des Weiteren gilt für Eltern und sonstige externe Personen die 3G-Regel. Wir haben bei verschiedenen Weiler Kindertageseinrichtungen nachgefragt, was das für den Kita-Alltag bedeutet. Prinzipiell ist man noch vorsichtig.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Die Gruppen wieder mischen zu dürfen, sei zum Beispiel im Garten toll, freut sich Heike Enderlin, Leiterin der Kita Juno in Haltingen. „Wir müssen nichts mehr abgrenzen und alle dürfen gleichzeitig raus.“ Auch Projekte mit verschiedenen Gruppen seien nun wieder möglich. „Wir sind aber noch vorsichtig“, betont Enderlin. Schließlich habe die Erfahrung auch gezeigt, dass die Vorgaben in 14 Tagen bereits wieder ganz anders lauten können.

Die Erzieher können ebenfalls wieder wechseln. „Das ist natürlich ein organisatorischer Vorteil, wenn sie sich gegenseitig aushelfen oder vertreten.“

3G nicht beim Bringen und Abholen

Zur 3G-Regel erklärt Enderlin, dass das Bringen und Holen der Kinder – also wenn sich die Eltern nur ganz kurz in der Kita aufhalten – auch ohne Nachweis möglich sei. Die Vorgabe greife etwa bei Elterngesprächen oder Eingewöhnungen. Letztere seien aktuell meist schon abgeschlossen, die Gespräche stünden dagegen nun an. Beim Elternabend sei die Umsetzung kein Problem gewesen. „Es sind viele gekommen trotz 3G und Maskenpflicht, ich war positiv überrascht“, schildert die Leiterin.

Im Kindergarten Kirschenstraße in Haltingen wird eigentlich mit einem offenen Konzept gearbeitet, so dass die Veränderungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, zu einem deutlichen Einschnitt geführt hätten, berichtet Leiterin Monika Böhringer. In der Kirschenstraße gibt es Funktionsräume, die die 90 Kinder sonst stammgruppenübergreifend nach Belieben nutzen können.

Die Einteilung in Untergruppen, die aufgrund von Corona vorgenommen wurde, soll erst einmal beibehalten werden. Der Betrieb werde nicht von heute auf morgen wieder umgestellt. „Einige Kinder kennen das offene Konzept auch noch gar nicht“, erklärt Böhringer. Vielleicht könne dies im Januar angegangen werden. „Es ist auch noch zu riskant, weil wir nicht wissen, was kommt.“ Lockerungen soll es aber im Frühstücksbereich geben. Auch im Garten werde man schauen, was möglich ist.

Auf jeden Fall bringe die neue Corona-Verordnung aber Erleichterungen mit Blick auf die Einteilung des Personals mit sich. „Das war bisher der größte Aufwand, dort gibt es hoffentlich Entspannung“, meint die Leiterin.

Die 3G-Regel stelle keinen so großen Einschnitt dar, denn auch Böhringer verweist darauf, dass Bringen und Holen ohne Nachweis möglich ist. Der Elternabend habe trotz der Vorgaben gut funktioniert. „Es kamen auch nicht weniger Eltern.“ Elterngespräche stehen nun erst an. „Aber das wird auch kein Problem sein“, ist die Leiterin überzeugt.

Im „Haus der Kleinen Stühle“ soll nächste Woche wieder ins offene Konzept zurückgekehrt werden. Dann dürfen sich die Kinder auch wieder gemeinsam in den Themenbereichen, wie dem Lesebereich, aufhalten, so die Auskunft der Stadt. Es gelte aber immer wieder, die aktuelle Situation neu zu bewerten, die Lage zu berücksichtigen und gegebenenfalls entsprechend zu reagieren.

Für den AWO Emma- Fackler-Schulkindergarten für körper- und sprachbehinderte Kinder in Haltingen hat sich laut Leiterin Kerstin Götzl nicht wirklich viel geändert. Denn: Für diesen greift die Corona-Verordnung Schule, wie sie erläutert. Die Kinder werden wie in der Schule dreimal in der Woche getestet, Maskenpflicht gilt für sie aber nicht.

Eltern sind schon gut eingespielt

Altersgemischte Gruppen seien nun auch bei ihnen wieder möglich. „Wir achten aber noch auf die Kohortenbildung, da zu uns auch immungeschwächte Kinder kommen.“ Deshalb soll es noch möglichst wenig gruppenübergreifende Angebote geben, vor allem im Gebäude. Im Garten werde nicht mehr ganz so streng darauf geachtet wie zuvor. „Dort sind wir ja im Freien.“

Vergangene Woche fand der erste Elternabend im Emma-Fackler-Schulkindergarten statt. Mit dem 3G-Nachweis habe alles sehr gut funktioniert. „Die Eltern sind da schon sehr eingespielt“, weiß Götzl zu berichten.

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