Weil am Rhein Friedlinger Fußballer wünschen sich weiteren Platz

Marco Fraune
Direkt hinter dem neuen Kunstrasenplatz soll nach dem Willen der Friedlinger Fußballer ein weiterer Fußballplatz entstehen. Foto: Marco Fraune

Sportkonzept: Neuer Kunstrasenplatz kommt bestens an / Mit Kommentar

Noch mehr? Der Vorsitzende des Friedlinger Fußballvereins erklärt, dass ein weiterer Platz für die Kicker benötigt wird – und blickt auf die Brache nebenan, wo eigentlich Wohnungen entstehen sollten. Dass aus dem gewagten Wunsch Wirklichkeit wird, ist schwer vorstellbar. Im Rahmen des Sportkonzepts gibt die Stadt eine Menge Geld für die Fußballer aus. Sowohl aus gesundheitspolitischen als auch sozialen Gesichtspunkten ist das richtig und wichtig. Und genau aus diesen Gründen ist es eigentlich unterstützungswürdig, dass der Bosporus FC Friedlingen sich eine noch bessere Infrastruktur für die Jugendmannschaften wünscht. Doch auch Wohnraum wird benötigt und Geld sowieso. Kommentar Von Marco Fraune

Weil am Rhein - Ein neuer Winternaturrasen, eine Freiluftsportanlage und ein Kunstrasen auf dem Trainingsplatz: Für die Friedlinger Sportler wird aktuell einiges getan, um die vorhandene Infrastruktur aufzuwerten.

Der Vorsitzende des Bosporus FC Friedlingen, Teberdar Yildirim, erkennt aber schon jetzt noch weiteren Bedarf. Ein weiterer Kunstrasenplatz und die Aufwertung des Sanitärtrakts stehen bei ihm auf der Wunschliste. Erst einmal blickt er aber gespannt darauf, wie und wann der coronabedingt brach liegende Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann.

„Wir brauchen noch einen Platz“, erklärte der BFCF-Vorsitzende gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Denn schon jetzt stoße man angesichts immer weiterer Fußballer und nun auch Fußballerinnen an die Grenzen des Umsetzbaren. Dabei verweist er speziell auf aktuell ein Dutzend Mannschaften, die auf dem Anfang dieses Monats in Betrieb genommenen Kunstrasen-Trainingsplatz sind, der ein Ersatz für den vorherigen Hartplatz ist. Während das Kunstgrün deutlich besser zu bespielen ist, fällt es angesichts von 60 mal 40 Metern kleiner aus als zuvor, womit die Kicker zugleich an gewisse Grenzen stoßen.

Auf der Wohnraumfläche

Daher blickt der BFCF-Vorsitzende auf das direkt angrenzende Grundstück, was eigentlich Teil der Wohnrauminitiative der Stadt ist. Hier soll perspektivisch Wohnraum geschaffen werden (wir berichteten). Dort könnte nach dem Willen der Friedlinger Vereinsspitze hingegen ein weiterer Fußballplatz entstehen, findet Yildirim. Dies müsse nicht von heute auf morgen geschehen, wisse er um die aktuelle finanzielle Situation der Kommunen. „Doch für die Jugend geht alles“, setzt der Vorsitzende auf ein D-Jugend-Spielfeld. Heißt: Auf dem neuen Trainingsplatz können nur bis zu E-Jugend die kleinen Kicker Spiele abhalten, dort bei einem weiteren dann hingegen auch die etwas älteren.

Duschen für Spielerinnen

Ein Dorn im Auge ist Yildirim zudem der Sanitärtrakt mit den vier Kabinen und zwei großen Duschbereichen. Dies sei angesichts des derzeit im Aufbau befindlichen Frauenfußballbetriebs ein echter Knackpunkt. So soll bald eine neue Damenmannschaft aus der Taufe gehoben werden, deren Spielerinnen eine entsprechend getrennte Infrastruktur benötigen.

Corona-Auflagen

Noch sind aber selbst die vorhandenen Duschen außer Betrieb, was an den hohen Corona-Auflagen liege, die am Friedlinger Fußballplatz nicht umsetzbar seien, erklärt Yildirim. Anders sieht es mit dem Training aus, bei dem auf bestimmte Dinge geachtet werde. Die Desinfektion der Bälle zählt ebenso dazu wie das Abstandsgebot. „Die Kinder haben trotzdem Spaß“, berichtet der Vereinsvorsitzende. Besonders schätzen sie den neuen Kunstrasenbelag. „Nun gibt es keine Ausreden mehr, wenn der Ball nicht richtig ankommt“, schmunzelt Yildirim. Doch die coronabedingten Einschränkungen, die für einen Ausfall des Spielbetriebs sorgen, würden auch die älteren der Nachwuchskicker beschäftigen. „Es gibt viele Fragen.“ Wann der reguläre Spielbetrieb aufgenommen werden kann, das bleibe abzuwarten.

Der Winternaturrasen

Zumindest die laufende Umwandlung des Hauptspielfeldes von einem Natur- in einen Winternaturrasenplatz kann so ohne Spielverlegungen umgesetzt werden, weiß der Vorsitzende. Aktuell werden Zäune abgebaut und der Untergrund verändert. Da die Arbeiten mit einem Monat Verspätung starteten, werde es aber bis Ende September wohl nichts mit der Fertigstellung, was angesichts der Pandemie aber kein größeres Problem darstellen sollte, so Yildirim.

Die „McArena“

Erst einmal hofft er nun auf die nahende Fertigstellung der Freiluftsportanlage, kurz McArena genannt. Sobald darauf gespielt werden könne, sei eine Entspannung der räumlichen Verhältnisse auf den neuen Kunstrasenplatz zumindest ein Stück weit möglich. Denn wenn allein die Erste Mannschaft mit 20 Spielern das neue Kunstgrün betrete, werde es schon eng. „Der Belegungsplan ist außerdem für die ganze Woche voll.“ Das zeige auch auf, dass ein neuer Platz sinnvoll wäre.

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