Weil am Rhein Für den Park

Weiler Zeitung
Foto: Siegfried Feuchter Foto: Weiler Zeitung

Ranger für den Landschaftspark Wiese / Besucherlenkung und Beschilderung verbessern

Von Marco Fraune

Im grenzüberschreitenden Landschaftspark Wiese könnte künftig ein Ranger unterwegs sein. Die Beschilderung soll außerdem verbessert werden. Weil am Rhein will diese Vorhaben gemeinsam mit der Stadt Basel und mit der Gemeinde Riehen verwirklichen.

Weil am Rhein. Von Schweizer Seite ist das Projekt bereits im Großen Rat sowie im Gemeinderat positiv beschlossen worden. Nun hat auch der Weiler Bau- und Umweltausschuss dem Gemeinderat die Zustimmung empfohlen. Die Stadt soll sich anteilig an den Kosten für die Vorhaben beteiligen, wobei 20 Prozent auf die deutsche Grenzstadt entfallen. Für den Ranger werden insgesamt 68 400 Euro für die drei Jahre lange Pilotphase finanziert und für die Fortführung/Erneuerung der Beschilderung und Besucherlenkung für die Jahre 2018 bis 2021 insgesamt 94 200 Euro.

Weichenstellungen vor 20 Jahren begonnen

Zu Grunde legen den neuen Weichenstellungen eine zwischen 1997 und 2000 erfolgte behördenverbindliche Planung von Basel, Riehen und Weil am Rhein. Konkretisiert wurde diese durch eine Arbeitsgruppe. Als Ergebnis wurde dann ein Erholungsnutzungskonzept im Jahr 2011 vorgelegt, was ebenso wie die erste Planung auch vom Weiler Gemeinderat abgesegnet wurde. Eine politische Steuerung erfolgt seit einem guten Jahr, auf deutscher Seite durch Erster Bürgermeister Christoph Huber und Lörrachs Bürgermeister Michael Wilke. Strategische Fragen und Maßnahmen von größerem finanziellen Ausmaß werden von dieser binationalen Steuerungsgruppe entschieden. Die Verantwortlichen sehen auch die Notwendigkeit für die neue Parkrangerstelle und die überarbeitete Beschilderung. In der dreijährigen Pilotphase soll herausgefunden werden, welchen Nutzen die Ranger-Ausgaben haben.

In dem 19-seitigen Bericht zur Umsetzung eines Parkrangerdienstes sowie der Besucherlenkung/Beschilderung wird aufgezeigt, was sich hinter den beiden Vorhaben verbirgt, die als Schlüsselprojekte des Erholungsnutzungskonzeptes Landschaftspark Wiese gelten.

Parkranger drei Jahre lang im Probedienst

Der Feldberg oder das Lechtal haben bereits einen Parkranger, oder auf deutsch einen Schutzgebietsbetreuer. Nun soll ein solcher während einer Pilotphase von drei Jahren auch im Dreiländereck seine Arbeit verrichten.

Dazu zählt, das Verständnis der Öffentlichkeit für das Zusammenwirken der verschiedenen Nutzungen und der dadurch entstehenden Landschaftsqualitäten zu fördern. Er soll ein wichtiger Partner in den Bereichen Freizeit, Erholung, Bildung und Tourismus sein. „Die Person(en) sind regelmäßig im Gebiet präsent, führen Pflegemaßnahmen aus und beantworten Fragen zu Natur, Naturschutz und Freizeit und kontrollieren die Einhaltung der Regeln in Schutzgebieten, wobei die Dienstleitungsfunktion klar im Vordergrund steht“, heißt es im Konzept. Als möglicher Standort bieten sich nach Weiler Ansicht die Räume des Trinationalen Umweltzentrums in Weil an. Doch das definitive Domizil werde erst im Rahmen der Ausschreibung festgelegt. Neben dem Leiter des Rangerdienstes, der eine 60-Prozent-Stelle füllen soll, ist noch ein Mitarbeiter im Rangerdienst mit einer 40-Prozent-Stelle vorgesehen. Zusätzlich zum Rangerdienst ist ein (ehrenamtliches) Freiwilligenprogramm geplant. Die Aktiven sollen beim Aufbau und bei der Koordination mitwirken.

Sinn und Zweck des Rangerdienstes

Durch die mit dem Parkranger erhoffte verbesserte grenzüberschreitende Koordination erhoffen sich die Verantwortlichen eine Effizienzsteigerung in Bezug auf den Unterhaltsaufwand des Parks. Zugleich soll er Schnittstelle zwischen Parkbesuchern und Behörden sowie weiteren Akteuren sein. Eine wichtige Aufgabe sei zudem die Sensibilisierung und Wissensvermittlung. Hinzu komme die sichtbare Präsenz im Gebiet. Auf unerwünschte Vorkommnisse wie Partys an der Wiese oder in der Kiesgrube, Beeinträchtigungen der Tierwelt oder Verstöße gegen die Auflagen der Trinkwassergewinnung könne schneller reagiert werden.

Beschilderung und Besucherlenkung im Park

Schon im Jahr 2018 wurden ergänzend zur bestehenden Beschilderung an zwölf Park-Eingängen Eingangstafeln angebracht. Das Beschilderungskonzept soll nicht ausschließlich als „Katalog“ für eine Beschilderung angesehen werden, sondern vielmehr sei es eine Gesamtkonzeption für einen einheitlichen Auftritt des Parks und stelle damit einen wichtigen Ansatz für eine Labelbildung dar. Der Park können seine vielfältigen Funktionen nur erfüllen, wenn er als Ganzes grenzüberschreitend wahrgenommen und entwickelt wird, heißt es. „Eine gemeinsame und erkennbare visuelle Sprache, insbesondere eine einheitliche Beschilderung ist dabei wichtig.“ Neue Schilder sollen also die Grenzen des Parks nach innen und außen für die Besucher aufzeigen. Auch sollen die Nutzer für die verschiedenen Funktionen des Landschaftsparks sensibilisiert werden.

Umsetzung der Pläne in zwei Phasen

Die Beschilderung von zwei Themenpfaden und die geplante Internetseite mit neuer Optik sind für die Jahre 2018 bis 2021 in der ersten Phase vorgesehen. Auch nächstes Jahr noch sollen „Ersatz der Beschilderung und neue Eingänge“ den Schwerpunkt bilden. Bis 2012 geht es dann um die Konzeption und Umsetzung weiterer Themenpfade. Mit 471 000 Euro wird für die erste Phase gerechnet.

Die zweite Phase, von 2021 bis 2025, kostet laut Plan 285 000 Euro. Dann geht es um die restlichen Maßnahmen des Beschilderungskonzepts, insbesondere Infrastrukturen für Erholungsnutzungen und Themenstationen.

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