Dank des Bürgerengagements sind die Schlosserei- und Schreinereiwerkstatt mit ihrem originalen Maschinenbestand aus den 1920er-Jahren heute ein Erlebnisort. Mit dem historischen Transmission-System lassen sich die Maschinen teilweise noch betreiben. Die alte Esse ist ebenfalls betriebsbereit und zahlreiche Werkzeuge ergänzen die Ausstattung. Im Ausstellungsraum der ehemaligen Schreinerei beherbergt das Museum die Textilgeschichte unter anderem mit Bildmaterial, Lohn- und Kassenbücher, Stoff-Musterbücher, Lochkarten, Webschiffchen und Garnrollen. Außerdem kann der Film „Friedlingen – im Wandel der Zeit“ von Dieter Zöbelin angeschaut werden.
Wechselnde Ausstellungen
Mit regelmäßigen Sonderausstellungen wurde die Attraktivität des Museums gesteigert. Einige Beispiele: „Von Schnupfnasen und Frauentränen. Kleine Kulturgeschichte des Taschentuchs“ (2011); „Urban Knitting“ – die Kunst des modernen Strickens als eine Form der Street Art (2016), „Bakuba Design“ Textilkunst aus Afrika mit originalen Leihgaben von Karlheinz Niechoj (2017/2018); „Genug Stoff für Neues!?“ eine Darstellung der Epoche nach dem Ersten Weltkrieg in Friedlingen (2018) und „Knopf dran! Eine Kulturgeschichte der Knöpfe“ (2019/2020). Derzeit werden Stoffe und Kunstobjekt von Karola Kauffmann präsentiert, die eine der letzten Handweberinnen ist. Ende des Jahres wird es eine Foto-Ausstellung zum Thema Rhein, eine Netzwerkkooperation mit dem Triangle und dem Fotoclub du Haut-Rhin geben. Die grenzübergreifende Ausstellung steht auch dafür, dass es einst viele Textilarbeiter auch aus dem Elsass gab.
Betreuung und Aufsicht
Nachdem Dieter Buchheimer verstorben, und Heinz Nüßlein sowie Daniel Wölfle aus Weil am Rhein verzogen sind, hält Siegfried Stiasny mit weiteren Mitstreitern den ehrenamtlichen Einsatz aufrecht. Seit 2018 werden nun auch die Museumsaufsichten des Weiler Kulturamts im Textilmuseum eingesetzt, sodass die Öffnungszeiten ausgeweitet werden konnten und das Museum nun jeden Sonntag für Besucher zugänglich ist. Der erste Sonntag des Monats wird aber weiterhin von Mitgliedern des Freundeskreises betreut und beaufsichtigt.