Weil am Rhein Testen und Homeoffice für mehr Sicherheit

Saskia Scherer
 Foto: sba/Frank Rumpenhorst

In mehreren Weiler Unternehmen werden Corona-Schnelltests angeboten oder sind in Planung

Weil am Rhein - Zur Eindämmung der Corona-Pandemie können mittlerweile auch in Unternehmen Schnelltests für die Mitarbeiter angeboten werden. Auch Weiler Unternehmen machen von dieser Möglichkeit Gebrauch, wie eine Umfrage unserer Zeitung zeigt. Auf Homeoffice wird dazu nach wie vor gesetzt, sofern das möglich ist. Die Corona-Fälle hielten sich bislang glücklicherweise in Grenzen.

Bei der Firma Humantechnik in Märkt werden seit Anfang vergangener Woche jeden Montag- und Donnerstagvormittag alle anwesenden Mitarbeiter nacheinander ohne Ausnahme getestet. Zwei Kolleginnen haben an einer Online-Testvorgangs-Schulung der IHK teilgenommen, somit können die Tests komplett in eigener Regie durchgeführt werden, heißt es von Seiten des Unternehmens.  Für die Durchführenden steht Ganzkörper-Schutzkleidung zur Verfügung. Die Testkits (Siemens Healthineers – Clinitest Rapid CoViD-19 Antigen Test) werden von der Firma selbst besorgt.

Der Anteil an Mitarbeitern, die im Homeoffice sind, ist gering – es handelt sich um einen einzigen Außendienstmitarbeiter. Durch Einzelbüros und ausreichende Abstände in der Fertigung sei Homeoffice nicht nötig – kann aber bei Bedarf angewendet werden, sollten die Umstände dies erfordern, heißt es weiter.

Einen einzigen Corona-Fall gab es im Unternehmen im Herbst vergangenen Jahres, ohne starke Symptome und mit rascher Genesung, so die Auskunft. Eine Quarantäne wurde sofort angeordnet. Durch die betrieblichen Hygienevorschriften und Verhaltensvorgaben gab es keine resultierenden Ansteckungen.

Den Mitarbeitern der Firma ARaymond in Weil am Rhein wurde bereits angekündigt, dass freiwillige Schnelltests im Unternehmen angeboten werden und sie damit die Möglichkeit von zwei Tests pro Woche erhalten, teilt Unternehmenssprecherin Sabine Maier- Loeffler mit. „Die Vorbereitungen laufen, die Organisation steht. Wenn sichergestellt ist, dass wir die erforderlichen Mengen an Schnelltests für unsere 1500 Mitarbeiter zur Verfügung haben, werden wir umgehend mit dem kontinuierlichen Testangebot bei ARaymond starten.“ Die Mitarbeiter können sich dann flexibel selbst testen.

Das mobile Arbeiten ist laut der Sprecherin da, wo es bei einem produzierenden Unternehmen möglich ist, etabliert und wird maximal genutzt.

Mit Disziplin und einem ausgefeilten Hygienekonzept sei man bei ARaymond bis jetzt sehr gut durch die Pandemie-Situation gekommen. „Wir strengen uns weiter an, dass dies so bleibt. Natürlich gab es bei 1500 Beschäftigten bereits vereinzelte Corona-Fälle in der Belegschaft, wir hatten jedoch noch keinen betriebsbedingten Ausbruch mit mehreren Infizierten“, berichtet Maier-Loeffler.

John Dallapiccola, Geschäftsführer der Firma Stäubli, teilt mit: „Wir haben bei Stäubli bereits zu Anfang der Pandemie ein mehrstufiges Sicherheitskonzept entwickelt, das wir je nach lokalem Inzidenzwert anpassen. So konnten wir im Frühsommer, als es im Landkreis Lörrach keine oder kaum Neuinfektionen gab, eine gewisse Normalität in der Firma einkehren lassen.

Um dann ab August mit steigenden Infektionszahlen schnell reagieren zu können und die Sicherheitsmaßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandhalten zu verschärfen.“ Parallel wurde die Stockwerkstrennung wieder aktiv und die Mitarbeiter mit Bürotätigkeiten verlagerten ihre Arbeit ins Homeoffice.

Die Corona-Schnelltests könnten dieses Sicherheitskonzept nicht ersetzen, sie seien eine Ergänzung der bestehenden Schutzmaßnahmen. „Wir werden demnächst die ersten Schnelltests erhalten. Die genaue Vorgehensweise für firmeninterne Tests wird aktuell erarbeitet, um kurzfristig loszulegen zu können“, sagt Dallapiccola. Stäubli habe als Firma eine Fürsorgepflicht für die Mitarbeiter. „Gesundheitsschutz spielt sowohl hier in Weil am Rhein als auch innerhalb des gesamten Stäubli-Konzerns eine große Rolle.“

Die technische Ausstattung für Homeoffice und Online-Meetings ist vorhanden, ebenso wie kostenlose Masken und Hygienestationen für die Kollegen vor Ort. „Daher waren und sind wir in der Lage, das Risiko einer Infektion am Arbeitsplatz niedrig zu halten. Am Standort Weil am Rhein hatten wir bisher noch keinen Corona-Fall.“

Bei der Firma Conductix-Wampfler in Märkt wird laut Sprecher Michael Kusch mit Hochdruck daran gearbeitet, eine Lösung anzubieten. „Wir haben verschiedene Anfragen gestellt, um mobile Dienste von Apotheken in Anspruch zu nehmen, aber dafür ist unser Unternehmen zu groß.“ Es werde wohl darauf hinauslaufen, eigene Mitarbeiter zu schulen und selbst Corona-Schnelltests anzubieten. „Auf jeden Fall wollen wir das tun.“

Im Homeoffice befinden sich insgesamt rund 20 bis 30 Prozent der Mitarbeiter. „Der Großteil arbeitet in der Produktion, da geht es natürlich nicht.“ In den Büro-Bereichen gebe es ein Modell, nach dem nur eine Person pro Abteilung vor Ort arbeitet. Außerdem verfügen die Mitarbeiter über Buttons, die einen Warnton abgeben, wenn der Abstand von eineinhalb Metern nicht eingehalten wird.

Zudem werden Kontakte anonym protokolliert und vom Betriebsrat ausgelesen, falls jemand positiv getestet wird. „Wie die Corona-Warn-App im Kleinen.“

Einen Corona-Fall bei Conductix-Wampfler gab es laut Kusch in der ersten Welle sowie einen Fall in der zweiten Welle. „Beim ersten Fall gab es aber überhaupt keine Berührungspunkte mit anderen Personen und beim zweiten kamen alle angrenzenden Bereiche in Quarantäne. So kam es zu keinen Ansteckungen.“

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