Weil am Rhein „Für mich ist das Entspannung pur“

Saskia Scherer

Interview zum Tag des Wanderns: Roland Christ vom Schwarzwaldverein über sein Hobby.

Weil am Rhein - Bundesweit wird heute der Tag des Wanderns mit verschiedenen Touren und Aktionen begangen. Saskia Scherer sprach mit Roland Christ, dem zweiten Vorsitzenden des Weiler Schwarzwaldvereins, über die Bedeutung dieses Tages und das Wandern im Allgemeinen.

Ist der Weiler Schwarzwaldverein am Tag des Wanderns unterwegs?

Ja, wir unternehmen eine Feierabendwanderung. Gleichzeitig ist es eine Gesundheitswanderung, das hatten wir übrigens noch nie. Es handelt sich um eine Kooperation mit der Ortsgruppe Grenzach-Wyhlen, denn diese hat eine Gesundheitswanderführerin.

Was ist denn eine Gesundheitswanderung?

Das heißt, man rennt die Strecke nicht ab, sondern es wird auf die jeweiligen Bedürfnisse der Teilnehmer eingegangen. Sonst herrscht in der Gruppe ja immer der Drang, dem ersten Wanderer zu folgen, aber viele sind dann zu schnell unterwegs. Jeder soll in seinem Tempo gehen – so, dass es für den Kreislauf anregend ist, aber niemand überlastet wird. Unterwegs machen wir außerdem Dehnübungen, die sich auch generell in den Alltag einbauen lassen. Danach geht es auch leichter weiter.

Was macht diesen Tag besonders?

Deutschlandweit sollen Vereine und Partner des Deutschen Wandervereins mit ihren Angeboten die Attraktivität des Wanderns aufzeigen und auf das Engagement, das sich dahinter verbirgt, aufmerksam machen. Rund 20 000 ehrenamtliche Wegezeichner schaffen die Grundlage für den wachsenden Wandertourismus. Dazu gehört auch die Unterhaltung der Wanderheime. Es soll ein Sich-Erinnern sein, dass man die Natur wahrnimmt und aufnimmt, warum es wichtig ist, sie zu erhalten. Das Erleben geht nur, wenn man unterwegs ist, nicht zu Hause vor dem Fernseher. Im Schwarzwaldverein geht es ja außerdem nicht nur ums Wandern, sondern auch um den Naturschutz. Heute kommen wir zum Beispiel an dem Feld vorbei, das wir für Wildbienen angelegt haben, und werden sehen, wie sich das Projekt entwickelt hat.

Wie attraktiv ist Wandern heute noch?

Grundsätzlich sehr attraktiv – aber mehr im Freundeskreis. Wenn man sich umschaut, sind doch mehr Einzelpersonen oder kleinere Gruppen unterwegs. Das hängt gewiss auch mit der Altersstruktur in den Vereinen zusammen. Neu-Mitglieder sind nicht leicht zu finden.

Woran liegt das?

Manche meinen, im Schwarzwaldverein sind nur ältere Mitglieder. Das mag derzeit so sein, es kann sich ja aber auch nur ändern, wenn Jüngere dazustoßen. Wir bieten durchaus auch Wanderungen für 40- bis 50-Jährige an. Allerdings ist man mit Freunden natürlich auch flexibler, unsere Wandertemine im Jahresprogramm sind ja recht fix. Und Berufstätige sind natürlich zeitlich gebunden.

Wie findet man immer neue Wanderstrecken?

Zum einen über Wanderliteratur, zum anderen gibt es viel im Internet. Derzeit sind wir auch mit der Tourist-Information dabei, Wanderungen rund um Weil zu erarbeiten, die dann auch mit „Points of Interest“ ausgestattet werden, auf denen Wissenswertes geschrieben steht. Außerdem veranstalten wir Fahrradtouren gemeinsam mit der IG Velo. Klar wiederholt sich manches, aber Streckenabweichungen sind ja auch möglich. So gibt es immer Abwechslung.

Was reizt Sie am Wandern?

Für mich ist das Entspannung pur. Ich genieße die Ruhe, aber auch den Gesang der Vögel. Außerdem mag ich die körperliche Betätigung, die tut mir gut. Und ich kann jederzeit auch alleine losgehen. In der Gruppe kommt noch der schöne Austausch untereinander dazu.

Waren Sie denn schon immer gerne in der Natur unterwegs?

Ja, schon früher mit meinen Eltern. In meiner Jugend war ich dann nicht mehr so oft unterwegs, aber später kam das Interesse zurück. Und seitdem ist das Wandern ein fester Bestandteil in meinem Leben, ebenso das Radfahren. Ich finde es einfach herrlich – vor allem jetzt im Frühling, wenn alles blüht.

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