Weil am Rhein Gemeinsam Neues entdecken

Ingmar Lorenz
Dirigent Franck Nilly Foto: zVg

Interview: Franck Nilly berichtet von der Vorbereitung der Herbstkonzerte der Orchestergesellschaft

Bei der Weiler Orchestergesellschaft wird eine Reise vorbereitet – eine musikalische Reise, die in neue Welten führt. Auf diese nehmen die Musiker ihr Publikum bei den Herbstkonzerten mit, die unter dem Motto „Neue Horizonte“ stehen.

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein. Im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet Dirigent Franck Nilly, wie er und die Musiker die Stücke gemeinsam erarbeiten und dabei selbst ihren Horizont immer wieder erweitern.

Frage: Herr Nilly, wie laufen die Proben für die Herbstkonzerte? Haben sich die Musiker schon mit den Werken, die sie im Programm „Neue Horizonte“ auf die Bühne bringen werden, vertraut gemacht, oder läuft sozusagen noch die Kennenlern-Phase?

Wir haben Anfang Juni mit dem neuen Programm angefangen, und die Musiker sind sehr engagiert. Generell erarbeiten wir die Stücke in zwei Schritten. Zuerst müssen wir lernen, die Noten zu spielen. Das braucht Zeit. Anschließend können wir uns mehr der musikalischen Seite widmen. Neue Horizonte, das heißt einerseits neue Erfahrungen für die Musiker, andererseits aber auch für das Publikum.

Frage: Sie reisen mit Dvoraks 9. Sinfonie in die neue Welt. Wie hat der Komponist diese Reise musikalisch ausgedrückt, und was gilt es beim Erarbeiten des Werkes zu beachten?

Er hat sich beispielsweise von der Thematik und den Melodien der amerikanischen Ureinwohner inspirieren lassen. Die Orchestergesellschaft hat das Werk in der Vergangenheit bereits zweimal aufgeführt. Ich habe damals aber noch nicht dirigiert, sondern als Geiger im Orchester mitgespielt. Vielen ist das Werk also bereits vertraut. Ich liebe diese Musik, und ich wollte das Stück seit langem als Dirigent mit der Orchestergesellschaft auf die Bühne bringen.

Frage: Das neue Programm führt auch auf Entdeckungsreise durch Amerika – unter anderem nach Mexiko. Wobei der Name Arturo Márquez und sein Werk Danzón Nr. 2 wahrscheinlich nicht jedem ein Begriff sind. Wagen Sie Neues in der Neuen Welt?

Es ist schon eine andere Musik als etwa Beethoven oder Mozart, aber auch absolut großartig. Bei Márquez gibt es sehr spezielle Rhythmen, die locker und entspannt gespielt werden müssen. Dabei hat jedes Register ordentlich zu tun. Die nötige Gelassenheit entwickelt sich in den Proben im Lauf der Zeit.

Frage: Die Reise führt auch nach Argentinien zum Werk „Tango Sensations für Akkordeon und Streicher“ des Tango-Übervaters Astor Piazzolla...

Ja, ich würde sagen, dass das ein Experiment für unserer Orchester ist – ein Erlebnis. Piazzolla ist nicht einfach zu spielen, und die Musiker waren zunächst etwas zurückhaltend. Wir haben dann aber sehr früh gemeinsam mit dem Solisten Jürg Luchsinger geprobt. Er hat die Musik, aber auch die Hintergründe erklärt. Das war sehr gut und für uns eine wichtige Etappe. Toll ist auch, dass einige Streicher aus dem Orchester schon Erfahrungen mit Tango-Musik haben und dementsprechend auch so manche technische Facette erklären können.

Frage: Wie ist das Orchester derzeit eigentlich aufgestellt?

Wir suchen immer nach guten, motivierten Musikern, die Aktivmitglied werden wollen. Im Moment bräuchten wir besonders Kontrabässe und Blechbläser, aber auch Schlagzeuger. Wichtig ist mir auch zu betonen, dass wir nicht nur ein Orchester, sondern vor allem auch ein Verein sind. Dass die Leute Freude am Musizieren und Zusammenkommen haben, ist das Wichtigste. Interessierte können sich gerne unter der E-Mailadresse kontakt@orchestergesellschaft.de melden.

Herbstkonzerte „Neue Horizonte“ Samstag 12. November, 20.30 Uhr, „La Comète“ Hésingue (Frankreich) Sonntag 13. November, 17 Uhr, Altrheinhalle Märkt

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