Weil am Rhein Gemeinsames Musizieren verbindet

Saskia Scherer

Musikschulen: Das „City Connect Orchestra“ stellt sich vor. Offen für Instrumentalisten aus der Region.

Weil am Rhein/Lörrach - Die Musikschulorchester der Städte Weil und Lörrach haben sich vor einem Dreivierteljahr zum „City Connect Orchestra“ (CCO) verbunden. Das Jugendsinfonieorchester steht aber nicht nur fortgeschrittenen Schülern beider Musikschulen offen, sondern auch weiteren interessierten Instrumentalisten aus der Region.

Die Kooperation kam zustande, als in Lörrach die Orchesterleitung vakant wurde, erzählte Christoph August, Leiter der dortigen Musikschule, gestern bei einem Pressegespräch. „Die Idee war, einen richtigen Klangkörper zu schaffen – und dafür sollten schon 50 Musiker zusammenkommen.“ Durch die Zusammenarbeit könne man auf die doppelte Schülerzahl zurückgreifen, ergänzte der Weiler Musikschulleiter Karl Gehweiler. „Das ist in der heutigen Zeit ein Pluspunkt“, meinte er mit Blick auf die knapp bemessene Freizeit vieler Jugendlicher.

Doch das Orchester, das derzeit 55 Musiker umfasst, soll auch für Schüler geöffnet werden, die nicht bei ihnen Unterricht haben, beispielsweise Privatschülern oder jungen Menschen, die ihre Instrumente an anderen Musikschulen erlernen. Dringend gesucht werden etwa noch Bratschen und Kontrabässe, aber auch Geigen, Hörner und Trompeten. „Alle Instrumente, die im Orchester erklingen, werden an unseren beiden Musikschulen unterrichtet“, betonte Gehweiler.

Das CCO ist gedacht für fortgeschrittene Instrumentalschüler zwischen elf und zirka 18 Jahren – wobei der Begriff „fortgeschritten“ jeweils auch im Einzelfall definiert werden müsse. „Einige Fähigkeiten muss man schon erworben haben, um die Literatur spielen zu können“, erklärte Eckhard Lenzing, zuständig für die Bläserproben. Und Dirigent Walter Kösters ergänzte: „Die Musiker müssen ihr Intrument beherrschen.“

Das Instrument beherrschen

Pro Woche finden zwei Proben statt (siehe Info-Kasten), aber es gibt auch Termine, „an denen alle zusammen kommen“, erläuterte Kösters. „Sonst würde es ja separat bleiben.“ Die Proben sind außerdem nicht „fix“: Schüler aus Weil, die montags keine Zeit haben, können auch in die Lörracher Schule kommen und umgekehrt.

Auch Konzertreisen sind geplant. „Vielleicht kann man da an die Weiler und Lörracher Städtepartnerschaften anknüpfen“, überlegte Kösters. Orchesterlager, um zu proben, sind ebenfalls geplant. Eines findet Ende Mai statt. Gemeinsam arbeitet man auf ein eigenes Konzert des CCO hin, das voraussichtlich im Frühjahr 2020 stattfinden soll.

Ausschnittsweise wird das Programm aber auch schon früher zu hören sein: beim Regio-Konzert in der Stadthalle in Waldshut-Tiengen am 20. Oktober, beim festlichen Konzert in der Altweiler Kirche am 23. November und bei der Nacht der Klänge im Lörracher Burghof am 7. Dezember. Bei den beiden letztgenannten Veranstaltungen ist das CCO bereits im vergangenen Jahr aufgetreten.

Programm umfasst auch eine Sinfonie

Das Programm, das dieses Jahr erarbeitet wird, umfasst Stücke wie die „Suite-Concertino Op. 16“ von Ermanno Wolf-Ferrari oder „Conquest of Paradise“ von Vangelis, weil sich die Musiker Filmmusik gewünscht haben.

Herausforderung für das Orchester

„Das Programm muss zur Besetzung passen“, stellte Dirigent Kösters klar. „Aber das Ziel ist, einmal eine Sinfonie zu spielen, deshalb muss der Anspruch automatisch hoch sein – denn es gibt keine leichten Sinfonien.“ Einstudiert wird die „Sinfonia a gran orquestra“ von Juan Crisóstomo Arriaga. Weitere Lieder sind die „English Folk Song Suite“ von Ralph Vaughan Williams und „Nimrod“ aus den Enigma-Variationen von Edward Elgar.

„Wir haben viel vor und stellen uns einer großen Herausforderung, aber das brauchen die Musiker auch“, sah Kösters einen besonderen Ansporn. Als wichtig erachtet er außerdem Begeisterung und die Bereitschaft, sich zu engagieren – dazu gehört auch das Üben zu Hause. Der wichtigste Faktor sei der Spaß. „Es bilden sich auch tolle Freundschaften, das kenne ich selbst als Musiker“, so Predrag Tomic, stellvertretender Leiter der Musikschule Lörrach. Und Eckhard Lenzig ergänzte: „Gemeinsam musizieren ist ein verbindendes Element.“

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